AboAbonnieren

2,7 Millionen betroffenWeniger als 1200 Euro Rente nach 40 Versicherungsjahren

Lesezeit 1 Minute
Rente

Im Juli steigen die Renten im Osten und im Westen um mehr als 5 Prozent.

Knapp 2,7 Millionen Rentnerinnen und Rentner mit mindestens 40 Jahren Versicherungszeit bekommen weniger als 1200 Euro Rente im Monat. Das sind 38 Prozent derjenigen, die entsprechend lange Versicherungszeiten aufzuweisen haben, also mehr als jeder Dritte aus der genannten Gruppe. Unter ihnen sind sogar rund 1,2 Millionen Rentnerinnen und Rentner mit mindestens 45 Versicherungsjahren. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage von Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

Auffällig sind dabei auch die Unterschiede zwischen Ost und West. Im Westen ist es bei mindestens 40 Versicherungsjahren etwa jeder Dritte, der unter 1200 Euro bleibt, im Osten betrifft es jeden Zweiten aus dieser Gruppe. Die Zahlen entsprechen dem Stand vom 31. Dezember 2020, Zahlen für 2021 gibt es laut Bundesregierung noch nicht.

„Wenn 40 Versicherungsjahre nicht vor Altersarmut schützen, haben wir einen Systemfehler in der Rente“, sagte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch dem RND. „Die Zahlen sind Ergebnis jahrzehntelanger fehlgeleiteter Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik“, fügte er hinzu. Bartsch warnte: „Ostdeutschland droht zum Minirentenland zu werden.“ Lebensleistung müsse sich in der gesetzlichen Rente deutlich mehr lohnen. „Niemand darf mit 40 Versicherungsjahren unter 1200 Euro Rente fallen“, forderte er.