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Absage der Olympischen SpieleSportpolitiker warnen vor „katastrophalen Auswirkungen“

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Die Olympischen Spiele in Japan könnten wegen der Corona-Krise abgesagt werden.

  1. Die Olympischen Sommerspiele in Tokio waren wegen der Corona-Pandemie von 2020 auf 2021 verschoben worden. Deutsche Sportpolitiker warnen jetzt. Der CDU-Abgeordnete Eberhard Gienger befürchtet im Fall einer Absage „katastrophale Auswirkungen“.
  2. Lesen Sie hier die Hintergründe.

Führende Sportpolitiker der Großen Koalition haben vor negativen finanziellen Konsequenzen einer Absage der Olympischen Sommerspiele in Tokio für den deutschen Sport gewarnt.

Der sportpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eberhard Gienger, sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Eine Absage der Olympischen Sommerspiele in Tokio hätte katastrophale Auswirkungen für die deutschen Athleteninnen und Athleten, die Sportfachverbände und Vereine zur Folge. Der Gesamtschaden kann kaum beziffert werden, unter anderem weil wichtige Werbepartner für lange Zeit verloren gehen oder viele Nachwuchssportlerinnen und -sportler sich langfristig vom Leistungssport abwenden könnten.“ Er fügte hinzu: „Eine vollständige Absage der Sommerspiele 2021 in Tokio hätte einen Dominoeffekt zur Folge: Die Sportstrukturen würden geschwächt und die Sportentwicklung in Deutschland nachhaltig gebremst.“ Der heute 69 Jahre alte Gienger war früher Kunstturner und gewann bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Montréal die Bronzemedaille am Reck.

Die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, Dagmar Freitag (SPD), sagte dem RND: „Es könnte möglicherweise beim IOC und damit für die Nationalen Olympischen Komitees problematischer werden, die in besonderer Weise von den Einnahmen der Spiele abhängen.“ Vor einem Jahr habe sich das IOC laut IOC-Mitglied John Coates finanziell noch gut gewappnet gesehen für den Fall, dass die Spiele wirklich ausfallen müssten, so die SPD-Politikerin. „Sollte sich das geändert haben, wird das IOC den Rotstift ansetzen müssen. Wenn die Zahlungen an die Nationalen Olympischen Komitees reduziert würden, wäre auch der Deutsche Olympische Sportbund betroffen, schließlich erhält dieser vom IOC eine mir nicht bekannte Summe pro Jahr. Sollten erhebliche Mittel fehlen, wird sich zeigen, wie solidarisch das olympische System wirklich ist.“

Gienger betonte, er halte „eine verantwortbare Umsetzung“ der Spiele „unter bestimmten Hygieneauflagen weiterhin für möglich“. Allerdings müsse der Gesundheitsschutz an erster Stelle stehen. Freitag erklärte: „Falls die Spiele in Tokio 2021 stattfinden sollten, dann ziemlich sicher nur in einer möglichst hermetisch abgeriegelten Hygiene-Blase. Damit ist auch klar, dass vom einmaligen Flair dieses weltgrößten Multisportevents mit Sportfans aus aller Welt nichts mehr übrig sein wird.“

Sie habe dennoch großes Verständnis für alle Athletinnen und Athleten, die weiterhin auf eine Austragung hofften und versuchten, sich unter widrigsten Umständen irgendwie zu motivieren und vorzubereiten. „Für viele ist die Teilnahme an Olympischen oder Paralympischen Spielen ein Lebenstraum, für einige die sportliche Chance ihres Lebens“, sagte die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses. „Darauf richten sie vier Jahre lang den Fokus, darauf werden Karriere- und private Lebensplanungen abgestimmt.“

Die Olympischen Sommerspiele in Tokio, die eigentlich im Sommer 2020 stattfinden sollten, waren Corona-bedingt auf den Sommer 2021 verschoben worden. Ob sie tatsächlich stattfinden, ist offen.