KommentarSchnelle Entmachtung Trumps ist auch für Republikaner nützlich
Immer mehr US-Republikaner machen eine überfällige Entdeckung: Donald Trumps schnelle Entmachtung könnte ihnen politisch nützlich sein. Vier gute Gründe sprechen aus Sicht der Republikaner dafür, sich loszusagen von Trump.
Erstens: Mit Trump blamiert sich die Grand Old Party vor der Geschichte. Langjährige Trump-Kritiker unter den Republikanern wie etwa die Senatoren Ben Sasse und Mitt Romney sagen das schon lange. Inzwischen aber sehen es zögernd auch andere ein. Wer als konservativer Politiker in kommenden Wahlkämpfen Recht und Ordnung zum Thema machen will, kann nicht an seiner Seite den Mann auftreten lassen, der den Sturm aufs Kapitol entfacht hat.
Zweitens: Ein Impeachment brächte eine machtpolitische Klarstellung. Der Kongress, eben noch von einem höhnenden Mob als Quasselbude herabgewürdigt, könnte klarstellen, wie das System der USA in Wirklichkeit funktioniert – und wo in Washington im Konfliktfall der Hammer hängt.
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Drittens: Mit einem Impeachment wäre der Quälgeist schnell abgeschüttelt – ohne nervtötende, vielleicht jahrelange Diskussionen, die der Partei anderenfalls drohen würden.
Viertens: Würde zusätzlich per Senatsbeschluss klargestellt, dass Trump auch 2024 nicht wieder Präsident werden kann, wäre der Weg schon freigeschossen für die Generation der Nachfolger. Diese Aussicht macht den Dump-Trump-Gedanken für alle Jüngeren in der Partei verlockend.
Mit Moral oder Staatsräson haben all diese Überlegungen nicht sehr viel zu tun. Doch was soll's? Jetzt klare Kante zu zeigen gegenüber Trump ist das Gebot der Stunde. Die Republikaner würden damit allen einen Dienst erweisen, sich selbst und auch ihrem Land.