Sorge vor VergeltungEU befürchtet russische Auftragsmorde in Europa
Der EU-Antiterrorbeauftragte Ilkka Salmi hat davor gewarnt, dass durch den Krieg in der Ukraine auch die Sicherheit innerhalb der Europäischen Union bedroht werden könnte. Das berichtete am Freitag der „Spiegel“. Bei einem Treffen der EU-Innenministerinnen und EU-Innenminister Ende März sprach der Finne laut Teilnehmerinnen und Teilnehmern von möglichen Vergeltungsmaßnahmen Russlands durch Cyberangriffe. Auch von Russland angestiftete politische Morde in der EU könnten nicht ausgeschlossen werden, sagte Salmi.
Bedenklich sei auch, dass Rechtsextremisten aus der EU zum Kämpfen in die Ukraine gereist seien. Für die russische Seite kämpfen dort laut Salmi Ultranationalisten aus Serbien und Bosnien. Auch die vielen Waffen, die nun in der Ukraine im Umlauf seien, könnten zum Problem werden, warnte er. „Die große Verbreitung von Schusswaffen kann auf lange Sicht zu einem erheblichen Risiko für die EU werden“, sagte der Finne dem „Spiegel“.
„Terroristen und Kriminelle könnten das Kriegschaos ausnutzen, um Waffen zu stehlen oder weiterzuverkaufen“, so Salmi. Er sei auch besorgt über ein zwar unwahrscheinliches, aber folgenschweres Szenario, wonach „chemische und nukleare Stoffe in den falschen Händen landen“ könnten.
„Tiergartenmord“ laut Gericht in Moskaus Auftrag
Bereits zuvor wurde im russischen Auftrag auch in Deutschland gemordet: Erst im Dezember ist im sogenannten „Tiergartenmord“-Prozess ist ein 56-jähriger Russe zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht glaubte bis zuletzt an eine Ermordung im Auftrag staatlicher Stellen aus Russland.
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Im August 2019 erschoss ein Russe mutmaßlich im Auftrag des russischen Geheimdienstes FSB einen Tschetschenen im Berliner Tiergarten. Der Fall sorgte international für Entsetzen und für diplomatische Spannungen zwischen Deutschland und Russland. (rnd)