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Toilettenwitz, Rezo, FlugzeugträgerDie politischen Fehltritte der AKK

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AKK-Rezo

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer bei ihrem Auftritt als "Putzfrau Gretel" und Youtuber Rezo

Berlin – Annegret Kramp-Karrenbauers Ankündigung zum Rückzug kam für viele unerwartet. Die CDU-Spitze war von ihrer Entscheidung, den Parteivorsitz abzugeben und auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten, überrascht worden.

Im Rahmen des Wahl-Eklat in Thüringen hatte sie gesagt, sie habe die Landes-CDU vor einer Zusammenarbeit mit dem FDP-Regierungschef Thomas Kemmerich gewarnt - doch zugehört hat man ihr wohl nicht. Nun wird AKK mangelnde Autorität vorgeworfen, die ihre Parteimitglieder nicht auf Linie bringen kann. Auch in der Vergangenheit sorgte Annegret Kramp-Karrenbauer bereits häufiger für Stirnrunzeln.

Als die CDU zur SPD wurde

Februar 2019: Ein Versprecher, der Aufsehen erregt: Die CDU-Chefin bezeichnet ihre Parteifreunde beim „Werkstattgespräch“ als Sozialdemokraten. Nachdem es um die Frage ging, ob die bisherigen Maßnahmen in der Migrationspolitik ausreichen würden, sagt Kramp-Karrenbauer: "Ich freue mich insbesondere, dass wir dies nicht nur als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten heute Abend hier unter uns tun, sondern dass wir dies gemeinsam mit Freundinnen und Freunden der CSU tun."

Der Toilettenwitz

März 2019: Bei einem Karnevalsauftritt macht AKK einen Witz über intergeschlechtliche Menschen. In ihrer Karnevals-Rede hat die CDU-Parteivorsitzende, verkleidet als Putzfrau, gesagt: "Guckt euch doch mal die Männer von heute an. Wer war denn von euch vor kurzem mal in Berlin? Da seht ihr doch die Latte-Macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen. Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen." Für diese Äußerung gerät sie stark in die Kritik, ihr wird vor allem Diskriminierung von Minderheiten vorgeworfen.

Der Flugzeugträger

März 2019: Im Frühjahr macht die CDU-Vorsitzende den Vorschlag, gemeinsam mit Frankreich einen europäischen Flugzeugträger für 4,5 Milliarden Euro zu bauen. Doch die Idee sorgt für Skepsis. Sicherheitsexperte Wolfgang Ischinger beispielsweise äußert große Zweifel an dem Projekt.

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Auf Twitter schreibt der Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, dass ein Flugzeugträger ein Instrument geopolitischer/militärischer Machtprojektion sei. Voraussetzung hierfür sei eine gemeinsame Strategie und ein „zielgerichteter Entscheidungsmechanismus“. Deutschland sei davon Lichtjahre entfernt, schreibt er weiter.

Rezo

Mai 2019: Auch Schweigen kann manchmal falsch aufgenommen werden. Nachdem der Youtuber Rezo in einem Video dazu aufruft, die CDU nicht zu wählen, meldet sich AKK tagelang nicht zu Wort. Später sagt sie, Rezo habe versucht, die CDU zu zerstören und hinterfragt, wie weit Meinungsfreiheit im Internet gehen dürfe. Sie weist anschließend zurück, dass sie damit sagen wollte, die Meinungsfreiheit im Internet regulieren zu wollen - so haben viele ihren Vorstoß allerdings verstanden und AKK dafür kritisiert.

Die Causa Maaßen

Die August 2019: Mit ihren lauten Überlegungen zu einem möglichen Parteiausschluss des früheren Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen hat sich CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrer Partei nicht gerade beliebt gemacht. Sie sieht bei dem Ex-Verfassungsschutzchef keine Gemeinsamkeiten mehr mit der Partei. Der Vorstoß veranlasst die CDU über AKK´s Führungsqualitäten zu debattieren.