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„Heute ist kein normaler Schultag“Schüler sind aufgewühlt – So sollten Lehrer reagieren

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Ein Lehrer unterrichtet in einem Klassenzimmer einer Realschule.

Für viele junge Menschen sind Schulen die einzigen Orte, an denen solche Dinge thematisiert werden.

Mit der US-Wahl und dem Ampel-Aus überschlagen sich die politischen Ereignisse. Junge Menschen träfe das „mit voller Wucht“, betont eine Schülervertretung.

Der Landesschülerbeirat Baden-Württemberg mahnt nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten und dem Zerbrechen der Ampelregierung zur Thematisierung „aufgewühlter Gefühle“ von Schülern. „Nach diesem turbulenten und historischen Mittwoch läuten heute wieder wie an jedem normalen Schultag zwischen 7.00 und 8.00 Uhr die Schulglocken - nur dass heute eben kein normaler Schultag ist“, heißt es in dem am Donnerstagmorgen veröffentlichten Schreiben an Schüler und Lehrkräfte.

Anders als sonst treibe die Schülerinnen und Schüler nicht die mathematische Berechnung von Flächeninhalten oder die Interpretation des Reimschemas von Gedichten um. „Vielmehr fragen wir uns alle: Wie geht es jetzt weiter?“ Die mit dieser Frage verbundene „geballte Masse der Gefühle“ treffe die Klassenzimmer mit voller Wucht.

US-Wahl und Ampel-Aus: Lehrer sollten Geschehnisse thematisieren

Junge Menschen bräuchten in solchen Situationen die Bestätigung, dass sie mit ihren Ängsten und Sorgen, aber auch mit ihren Hoffnungen wahrgenommen würden. Lehrkräfte sollten „diese Gefühle ehrlich mit ihren Klassen thematisieren“. Deshalb sollten diese ihren Schülerinnen und Schüler Gelegenheit bieten, um über diese Gefühle zu sprechen. Denn für einige Schüler seien die Schulen „leider die einzigen Orte, an denen solche Themen ernsthaft adressiert werden“.

Der Landesschülerbeirat betont: „Natürlich sind wir genauso aufgewühlt wie viele andere auch. Andererseits kennen wir die vielen großartigen Menschen, die jeden Tag mit Herz und Seele daran arbeiten, unsere Schulen zu Orten zu machen, an denen sich alle Schülerinnen und Schüler willkommen fühlen und ihr volles Potenzial ausschöpfen können.“ Diese Leute vermittelten die Kraft, auch in schwierigen Zeiten weiterzumachen.

„Gemeinsam sind wir stärker als jede negative Schlagzeile!“, unterstreicht der Landesschülerbeirat. Das Gremium versteht sich als Vertretung der Interessen der 1,5 Millionen baden-württembergischen Schülerinnen und Schüler gegenüber Politik, Medien und Zivilgesellschaft. (kna)