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SchulplatzsucheEinige Kölner Kinder gingen auch in zweiter Anmelderunde leer aus

Lesezeit 3 Minuten
Schülerinnen der vierten Grundschulklasse

Für einige Kölner Viertklässler ist die nervenaufreibende Schulplatzsuche noch nicht vorbei. 

In der dritten Anmelderunde werden die Plätze wieder nach festen Kriterien vergeben.

Die Zitterpartie rund um einen Platz an den Kölner Gymnasien ist für einen Teil der Kölner Familien auch nach der zweiten Anmelderunde immer noch nicht vorbei: Nach zwei Ablehnungen müssen sie derzeit noch bis Freitag in eine nervenzehrende dritte Anmelderunde, um ihr Kind an einer der wenigen Schulen im Stadtgebiet anzumelden, die noch freie Plätze haben. Für wie viele Familien damit auch bis zu den Osterferien – also sieben Wochen nach Anmeldebeginn – noch Unklarheit besteht, sagt die Stadt nicht. Die Zahlen werden erst ganz am Ende des Anmeldeverfahrens veröffentlicht.

Mindestens 290 Mädchen und Jungen waren nach der ersten Anmelderunde nach einer umfassenden Recherche der Initiative „Die Abgelehnten“ noch leer ausgegangen und mussten in die zweite Anmelderunde. Davon war es mit 210 Familien vor allem im Linksrheinischen zu Engpässen gekommen. In der zweiten Runde waren es laut Recherche der Initiative erneut etwa 24 Kinder, die Absagen bekamen und nun in die dritte Runde mussten, um bis in die Osterferien hinein weiter zu bangen. Überhänge gab es vor allem an der Kreuzgasse, dem Kaiserin-Augusta-Gymnasium und der Königin-Luise-Schule. „Für die, die jetzt noch übriggeblieben sind, ist die Lage besonders dramatisch“, kommentierte der Sprecher der Initiative, Olaf Wittrock, die Zahlen. Erstens gebe es nun nur noch an ganz wenigen Schulen Restplätze, und zweitens lägen die meisten dieser Schulen an den Rändern der Stadt.

Noch freie Plätze in Rodenkirchen und Widdersdorf

Freie Plätze im Linksrheinischen gibt es nach der zweiten Runde noch an den beiden Gymnasien im Stadtbezirk Rodenkirchen und am Gymnasium Neue Sandkaul in Widdersdorf sowie am Heinrich-Mann-Gymnasium im Stadtbezirk Chorweiler. Außerdem am Leonardo-Da-Vinci-Gymnasium in Nippes. Dort hatte die Schulleitung – anders als andere Schulleitungen – die Zahl der noch offenen Plätze in der zweiten Runde nicht kommuniziert, was eventuell Eltern von einer Anmeldung abgehalten hat. Außerdem gibt es immer noch Kapazitäten im neu gegründeten Gymnasium Neustadt-Nord, das im Interim im ehemaligen Rautenstrauch-Joest-Museum startet. Rechtsrheinisch hat außer dem Genoveva-Gymnasium und dem Hölderlin-Gymnasium noch das Deutzer Gymnasium Thusneldastraße freie Kapazitäten.

Schülerinnen und Schüler, die noch einen Schulplatz suchen, müssen sich bis einschließlich 11. April an einer der Schulen mit freien Schulplätzen anmelden. Wenn es dort dann immer noch Anmeldeüberhänge gibt, werden erneut – wie schon in den ersten beiden Runden – die Auswahlkriterien, die sich die Schule gegeben hat, angewendet. Die Aufnahme-Entscheidung richtet sich damit in der dritten Runde nicht mehr wie in der Vergangenheit nach der Reihenfolge des Antragseingangs. Die Schulen versenden die Bescheide in Eigenregie. Olaf Wittrock kritisierte scharf, dass die Stadt auch in dieser dritten Runde nicht offen kommuniziere, wie viele Plätze noch wo frei seien. „Das wäre für die unversorgten Kinder eigentlich nun absolut notwendig.“

Hildegard-von-Bingen-Gymnasium Spitzenreiter bei den Ablehnungen

In diesem Jahr fehlten Gymnasialplätze vor allem im Kölner Südwesten und Westen und in Porz. Spitzenreiter bei den Ablehnungen war das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Sülz mit 60 Ablehnungen. Eltern im Bezirk Lindenthal gingen in diesem Jahr mit einer Online-Petition an die Öffentlichkeit. Gefordert wird darin, statt des Losverfahrens auf Wohnortnähe für alle Schulen als faireres Vergabeverfahren zu setzen. Bislang verzeichnet die Petition, die seit dem 1. April online ist, knapp 1500 Unterschriften.