Köln braucht Schulen, eine neue Gesellschaft sollte Tempo machen, doch es fehlen Mitarbeitende. Jetzt entscheidet sich eine Top-Personalie.
Kriselnder Kölner SchulbauNeue Firma soll Tempo machen – hat aber noch keine Mitarbeitenden
Sechs Monate nach der Gründung der städtischen Schulbau GmbH hat die Gesellschaft mit beschränkter Haftung noch keinen hauptamtlichen Mitarbeiter. Das bestätigte die Stadtverwaltung auf Anfrage. Das soll sich aber bald ändern: Am kommenden Montag, 10. Juli, entscheidet der Hauptausschuss des Stadtrates über den neuen, hauptamtlichen Geschäftsführer.
Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll der gelernte Architekt Jens Rauber die Position übernehmen. Rauber, Jahrgang 1968, arbeitet als Geschäftsführer bei der Medfacilities GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Kölner Uniklinik. Laut eigener Aussage entwickelt, plant und baut sie alle Neubauten für die Uniklinik Köln. In der Stellenausschreibung für den Job bei der Stadt hieß es: „Sie managen komplexe Projekte im Schulbau und führen diese zum Erfolg!“
Vergangenen September hatte der Stadtrat die neue Gesellschaft zum 1. Januar 2023 gegründet, Baudezernent Markus Greitemann sagte: „Die Gesellschaft wird benötigt, um die notwendigen Schulplätze unter anderem für die großen Stadtentwicklungsprojekte mittels Neubauten auf städtischem Grund und Investorenverfahren bereitstellen zu können. Auf dem Bau- und Immobilienbereich im Allgemeinen und auf dem Schulbau im Besonderen lastet ein enormer Druck.“ Greitemann ist auch nebenamtlicher Geschäftsführer der GmbH.
Hunderte Schulbaumaßnahmen auf der Liste
Auf lange Sicht sollen zehn Mitarbeitende in der Gesellschaft den Schulbau beschleunigen. Die GmbH soll höhere Gehälter zahlen dürfen als die Verwaltung und so attraktiver sein für neue Mitarbeitende. Die Stadt teilte zur weiteren Personalfindung mit: „Die hauptamtliche Geschäftsführung wird nach der Bestellung mit der Akquise weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und mit der Abwicklung von Projekten beginnen.“
Es geht bei der Arbeit der neuen Gesellschaft um viele Hunderte Millionen Euro, zumal in Köln laut Schulentwicklungsplan Dutzende Schulen fehlen. Ende 2021 beispielsweise standen auf der priorisierten Schulbauliste 184 Projekte.
Zur Frage, wie die Verwaltung den aktuellen Personalbestand bewertet, teilte sie mit: „Vor dem Hintergrund, dass nach den Vorgaben des Public Corporate Governance Kodex der Stadt Köln für die Neubesetzung von Positionen in Geschäftsleitungsorganen, im vorliegenden Fall die der/des hauptamtlichen Geschäftsführers oder Geschäftsführerin in der Kölner Schulbaugesellschaft mbH, eine Ausschreibung unter Beteiligung eines unabhängigen Personalberaters durchzuführen ist – was eine entsprechende Zeit in Anspruch nimmt –, befindet sich das Projekt voll im Plan.“