Trainer Frederik Duda des Bergneustädter Tischtennis-Bundesligisten stehen mindestens bis zum Ende der Hinrunde nur drei Akteure zur Verfügung.
Tischtennis-BundesligaSchwalbe-Spieler Omar Assar wurde die Spielberechtigung entzogen
Wenn für den Tischtennis-Bundesligisten TTC Schwalbe Bergneustadt am 27. August um 13 Uhr mit dem Heimspiel gegen den amtierenden Vizemeister 1. FC Saarbrücken die neue Saison beginnt, muss sich Frederik Duda bei der Aufstellung keine Gedanken machen. Dem Trainer der Gastgeber werden mindestens bis zum Ende der Hinrunde nur drei Akteure zur Verfügung stehen.
Omar Assar, der vor einem Jahr von Borussia Düsseldorf ins Oberbergische gewechselt war, wurde durch den Westdeutschen Tischtennis-Verband (WTTV) die Spielberechtigung für die neue Spielzeit entzogen. Der aktuelle Afrikameister war zwei Wochen nach dem letzten Punktspiel seines Teams in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) noch in Ägypten für den Verein Al Ahly TTC im Finale aktiv.
Omar Assar hätte in seinem Heimatland nicht spielen dürfen
Da die TTBL-Saison 2022/23 allerdings erst am 9. Juli mit dem Finale zwischen Düsseldorf und Saarbrücken abgeschlossen wurde, hätte der 34-Jährige in seinem Heimatland nicht spielen dürfen. „Der gute Junge hat wohl nur die Dollars gesehen“, merkte der vorab nicht informierte Schwalbe-Sportwart Heinz Duda enttäuscht, aber auch mit einem leichten Augenzwinkern, an. „Omar handelte in gutem Wissen und für ihn war mit unserem letzten Spiel am 30. April in Mainz die Saison abgeschlossen.“ Das neun Wochen später noch ausgetragene Finale habe der Familienvater „nicht auf dem Schirm gehabt“.
Da die Wechselfrist bereits am 31. Mai abgelaufen ist, können die Verantwortlichen in Bergneustadt personell, zumindest für die Hinserie, nicht mehr reagieren. Der Sportwart betont, dass auf Omar Assar keine Strafe seitens des Vereins warten würde. Mit Benedikt Duda, Romain Ruiz und Neuzugang Adrien Rassenfosse stehen damit nur drei Spieler zur Verfügung.
Das Saisonziel, im Mittelfeld der Tabelle mit nur elf Teams zu landen, ist in Gefahr. Aktuell gibt es nur einen Absteiger, sofern der Vizemeister aus dem Bundesliga-Unterhaus nicht aufsteigen möchte. Der Zweitliga-Meister würde theoretisch den freien zwölften Platz in der Saison 2024/25 einnehmen.
Omar Assar hat einen Anwalt zu Rate gezogen und wird in Kürze eine Stellungnahme bei der TTBL abgeben. Der WM-Viertelfinalist hofft, dass der Liga-Status in Ägypten als nicht vergleichbar mit der Tischtennis-Bundesliga in Deutschland angesehen wird.
Aktuell hat Schwalbe-Sportwart Heinz Duda bereits einen Wechselantrag für Omar Assar gestellt, damit er dann ab Januar 2024 und dem Beginn der Rückrunde wieder für die Schwalben spielberechtigt ist. Allerdings darf das Fehlverhalten von Assar nicht mit einer weiteren Sperre über die erste Saisonhälfte hinaus belegt werden. Andernfalls müssten die Verantwortlichen auf dem Transfermarkt tätig werden und bis zum nächsten Wechseltermin am 30. November einen neuen Spieler unter Vertrag nehmen. Die nächsten Wochen sollen Klarheit in den Fall bringen.