1,6 Millionen US-Dollar KautionRonaldinho tauscht Zelle gegen Vier-Sterne-Hotel
Rio de Janeiro – Nach 32 Tagen karger Gefängniszelle bezog Brasiliens einstiger Weltklasse-Fußballer Ronaldinho am Dienstagabend strahlend sein neues Heim, das Vier-Sterne-Hotel Palmaroga im Zentrum von Paraguays Hauptstadt Asuncion. Wenige Stunden zuvor hatte der Richter Gustavo Amarilla dem 40-Jährigen sowie dessen Bruder Roberto Assis in der Affäre um gefälschte Pässe die Hafterleichterung zugestanden.
Die Moreira-Brüder bleiben jedoch unter strengem Hausarrest, bezogen getrennte Zimmer und hinterlegten über Anwälte für die neuen Annehmlichkeiten 1,6 Millionen US-Dollar als Kaution auf ein Konto. Beide dürfen sich frei im Hotel bewegen, vor der Pforte stehen jedoch nun rund um die Uhr Polizisten Wache, um eine mögliche Flucht zu verhindern.
Richter: „Sie dürfen das Land nicht verlassen“
„Ich möchte noch einmal betonen, sie dürfen das Land nicht verlassen“, warnte Richter Amarilla. Und Staatsanwalt Osmar Legal informierte: „Die Bürgschaft war wichtig. Zuvor hatten sie als Garantie nur eine Immobilie präsentiert, die nicht einmal auf ihren Namen stand.“
„Wir haben das erreicht, was im Moment der Quarantäne möglich war, den Hausarrest. Jetzt werden wir an der endgültigen Freilassung arbeiten“, versprach Anwalt Sergio Queiroz im Interview mit der Tageszeitung Zero Hora aus Ronaldinhos Heimatstadt Porto Alegre. Wegen der Coronavirus-Pandemie arbeiten die Justizbehörden in Paraguay zumindest bis kommenden Montag weiter auf Sparflamme.
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Laut Queiroz habe die Auswertung der Handys keine Beweise für rechtswidriges Handeln der beiden erbracht. „Das einzige Vergehen war der Gebrauch von Ausweisen mit gefälschten Daten. Aber es lag kein Betrug vor, die beiden sind getäuscht worden“, führte der Anwalt weiter aus.
Der Weltfußballer von 2004 und 2005 war am 4. März in Asuncion gelandet und hatte bei der Einreise paraguayische Ausweise vorgelegt. Zwei Tage später war er dann mit seinem Bruder, der auch sein Berater ist, verhaftet worden und verbrachte seitdem die laufende Untersuchung in einer 18 qm großen Zelle einer zu einem Gefängnis umfunktionierten Kaserne der Nationalpolizei.