Vor fast genau fünf Jahren spielte der 1. FC Köln in Hoffenheim. Es wurde ein schwarzer Tag für Klub und FC-Ultraszene.
Erinnerungen an 2018Als den Kölner Ultras in Hoffenheim das Banner geklaut wurde
Am Samstag (22. April 2023) kann der 1. FC Köln beim Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim einen weiteren großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Bei den ebenfalls abstiegsgefährdeten Kraichgauern will das Team von Trainer Steffen Baumgart im vierten Ligaspiel in Serie punkten.
Die Hoffnung ist dabei groß, dass der Ausflug ins Stadion an der A6 nicht so läuft wie vor etwa genau fünf Jahren. Am 31. März 2018 hatten die Kölner ebenfalls ein Gastspiel beim Klub von Mäzen Dietmar Hopp - es sollte zum Desaster auf allen Ebenen werden.
Zum Einlaufen der Mannschaften zündeten die Kölner Ultras rote und weiße Rauchtöpfe im Stehplatzblock. Was die FC-Anhänger nicht wussten: Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits zehn bis 15 Gladbacher Ultras, die sich in rot-weißer Kleidung getarnt hatten, im benachbarten Sitzplatzbereich.
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Zwei Borussen nutzten die vernebelte Sicht im Kölner Fanbereich, um die Absperrungen zu überwinden und das am Zaun befestigte Banner der Gruppe „Boyz“ abzureißen und es zu ihren Freunden im benachbarten Block zu werfen. Den Gladbachern gelang daraufhin die Flucht aus dem Stadion.
Dem Ehrenkodex von Ultragruppierungen folgend, löste sich die Gruppe „Boyz“ wenige Wochen später auf. Die aktive Fanszene der Gladbacher wartete mehr als vier Jahre, ehe sie die geklaute Zaunfahne beim rheinischen Derby im vergangenen Oktober in ihrer Nordkurve stolz präsentierte.
Der Diebstahl des Banners war zugleich eine Retourkutsche an den Kölnern, die zuvor bereits zwei Mal Gladbacher Ultra-Zaunfahnen geklaut hatten.
Serge Gnabry erzielt zwei Tore beim 6:0
Auch sportlich lief es für den FC an besagtem März-Tag 2018 überhaupt nicht. Hoffenheim ging durch zwei Tore von Serge Gnabry in Führung, gewann am Ende überaus deutlich mit 6:0. Es war der nächste Tiefpunkt der Bundesliga-Saison 2017/2018, die mit dem Abstieg in die Zweitklassigkeit endete.