Köln – Der deutsche Profisport ist zwar vom Schreckgespenst bundesweiter Geisterspiele verschont geblieben, muss aber starke Zuschauer-Restriktionen verkraften. Vorerst dürfen die Stadien der Fußball-Bundesliga nur noch bis zu 50 Prozent ausgelastet werden – allerdings gedeckelt bei maximal 15.000 Fans. Für Hallensportarten gilt dieselbe Prozent-Regelung bei höchstens 5000 Zuschauern.
Die Ergebnisse der Bund-Länder-Beratungen vom Donnerstag zur zugespitzten Coronalage sind allerdings wie erwartet nicht deutschlandweit einheitlich gültig. Denn neben diesen „Mindeststandards“ sind den Bundesländern zusätzlich schärfere Maßnahmen wie Partien vor leeren Rängen vorbehalten – was unter anderem Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen voraussichtlich umsetzen werden.
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Der 1. FC Köln plant für die letzten beiden Heimspiele mit jeweils 15.000 Zuschauern (mit 2G und Maskenpflicht) und wird die Ticketvergabe für die letzten beiden Heimspiele vor der Winterpause gegen Augsburg (10. Dezember) und Stuttgart (19. Dezember) neu organisieren.
„Die Stabilität unseres Gesundheitssystems steht natürlich über allem. Aus diesem Grund haben wir seit Saisonbeginn konsequent auf 2G umgestellt und für das Impfen geworben. Die Entschlüsse bei der MPK bestätigen unsere Einschätzung, auch wenn sie gefühlt zu spät kommen. Die vierte Welle ist da – deshalb werden wir auch in der jetzigen Situation wieder unserer Verantwortung gerecht“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.
FC: Keine Evidenz über Infektionsketten
„Denn wir werden mit dem Virus leben müssen. Jetzt werden wir aber erstmal mit der vorübergehenden Kapazitätsbegrenzung leben müssen, obwohl es bei Veranstaltungen im Freien statistisch gesehen keine Evidenz über Infektionsketten gibt und wir mit 2G dafür gesorgt haben, dass das Ansteckungspotential bei Fußballspielen nachweislich keine Auswirkungen auf die Hospitalisierungsrate hat.“
Über die konkrete Umsetzung wird sich der FC mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln abstimmen. Der Klub wird alle bereits gekauften Tageskarten zurückbuchen und das Geld erstatten. Alle Dauerkarteninhaber werden per E-Mail informiert.
Auch DFL zeigt Verständnis
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) zeigt Verständnis für die erneuten Zuschauer-Restriktionen. Eine vorübergehende Beschränkung sei dem Grunde nach verständlich, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Die DFL hofft, „dass mit diesem Beschluss von Bund und Ländern die Grundlage für eine zügige Verbesserung der pandemischen Lage gelegt ist. Die DFL ist sich der aktuell leider erneut schwierigen Corona-Situation insbesondere mit Blick auf die Belastung einiger regionaler Gesundheitssysteme bewusst“, sagte Seifert in einem von der DFL verbreiteten Statement.
Es sei „bedauerlich, dass aufgrund der pandemischen Lage und der nach wie vor zu niedrigen Impfquote in Deutschland Einschränkungen in vielen Lebensbereichen überhaupt wieder erforderlich sind.“ In dieser Situation brauche es laut Seifert „eine differenzierte, nachvollziehbare, vor allem aber wirksame Strategie der Politik.“ Zudem betonte Seifert, dass die Liga und ihre Klubs alle Impfbemühungen „selbstverständlich“ weiterhin unterstützen werden. (LW)