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FC-MitgliederratEine richtungsweisende Wahl für die Zukunft des Klubs

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Der 2018 gewählte FC-Mitgliederrat. Carsten Wettich (o. Reihe, 4. v. r.) ist mittlerweile FC-Vizepräsident.

Köln – Bei der Sitzung des Mitgliederrats des 1. FC Köln am Montagabend war Stefan Müller-Römer nicht mehr dabei. Er ließ sich entschuldigen, da er auf einem Segel-Törn weilt. Ende der vergangenen Woche hatte der langjährige Vorsitzende des Gremiums mit seiner Ankündigung für Aufsehen gesorgt, auf der nächsten Mitgliederversammlung nicht mehr für den Mitgliederrat zu kandidieren. Das Gremium wird bei der Veranstaltung, die wohl Ende Oktober, Anfang November in hybrider Form stattfindet, neu gewählt.

Es ist ein richtungweisender Vorgang für den Verein.

Bis Montagabend (24 Uhr) hatten die Bewerber Zeit, ihre Kandidatur form- und fristgerecht einzureichen. Die Hürden waren nicht besonders hoch: Ein Kandidat benötigte 100 Unterstützungsstimmen von Mitgliedern. Nach Informationen dieser Zeitung erfüllten 25 Bewerber diese Anforderungen. Der umstrittene Müller-Römer, der nach dem Rücktritt von Präsident Werner Spinner 2019 für ein halbes Jahr als Interims-Vorstand auch ins Präsidium aufgerückt war, hatte den Vorsitz des Gremiums bereits im September 2020 verloren, als er über eine E-Mail-Affäre gestolpert war.

Nimmt Müller-Römer in Zukunft neuen Anlauf?

Dass sich der Anwalt aus dem Agnesviertel nun zurückzieht, heißt aber nicht zwangsläufig, dass er in Zukunft beim Bundesligisten keine Rolle mehr spielt. Denn ob er irgendwann einen neuen Anlauf nehmen wird, dazu hat sich der Jurist bisher nicht geäußert – was auch aus seiner Sicht verständlich ist.

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Die Amtszeit des Vorstands um Präsident Werner Wolf und seine Stellvertreter Eckhard Sauren und Carsten Wettich, der im Juni erst bestätigt wurde, endet im Herbst 2022. Und dem 53-jährigen Müller-Römer wird immer wieder nachgesagt, dass es sein großer Traum sei, einmal Präsident des FC zu werden. Vielleicht noch nicht 2022, aber ausgeschlossen ist auch das nicht.

Denn beim 1. FC Köln hat laut der Satzung der Mitgliederrat das alleinige Vorschlagsrecht für den Vorstand. Und deshalb ist entscheidend, wer in dem Gremium sitzt. Aus dem bisher elfköpfigen Gremium haben neben Müller-Römer auch Engelbert Fassbender und Nicole Bender, die Sportliche Leitern der Bundesliga-Frauen, ihr Ausscheiden angekündigt. Alle weiteren acht Mitglieder kandidieren erneut. Es sind: Vorsitzender Ho-Yeon Kim, Stellvertreter Christian Hoheisel, Stadionsprecher Michael Trippel, Walther Boecker, Josef Derkum, Fritz Guckuk, Frank Leifer, Fabian Schwab. Sicher ist auch, dass mit Double-Sieger Harald Konopka (68) eine FC-Legende antritt. Zudem gibt es 16 weitere Kandidaten, von denen einige – das lässt sich durchaus sagen – Müller-Römer zuneigt waren oder sind.

Maximal 15 Mitglieder gehören neuem Gremium an

15 Personen können maximal dem neuen Mitgliederrat angehören. Gewählt wird, wer mindestens 50,01 Prozent der Ja-Stimmen der (anwesenden) Mitglieder erhält. Das schafften 2018 nur zwölf Bewerber inklusive Wettich. Hätte Müller-Römer im neuen Gremium die Unterstützung von mindestens acht Mitgliedern, käme er wieder ins Spiel – sofern er denn will.

Es gibt einige im Verein, die mit der Satzung und dem Vorstand-Vorschlagsrecht des Mitgliederrats hadern. Diese Satzung hatte sich der FC 2012 selbst geben. Doch um dem Mitgliederrat das Vorschlagsrecht zu entziehen, müssten das neu gewählte Gremium und der Vorstand eine entsprechende Satzungsänderung einbringen, die bei der nächsten Mitgliederversammlung eine Zweidrittel-Mehrheit bräuchte. Dieses Szenario ist aktuell nicht in Sicht. Möglich ist eine Gegen-Kandidatur eines Vorstandsteams. Für die bräuchte die Opposition aber knapp 3500 Unterschriften (drei Prozent der 116.000 Mitglieder).