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Mit Mut das neue Ziel angehenEuropapokal? Der 1. FC Köln kann es schaffen

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Das 4:2 gegen Hertha weckt beim 1. FC Köln große Ambitionen

Als Jörg Schmadtke nach dem mitreißenden Spiel gegen Berlin auf das Rennen um die Plätze angesprochen wurde, die in der nächsten Saison zur Teilnahme am Europapokal berechtigen, antwortete der Manager: „Wir wollen das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist.“

Beim 1. FC Köln gilt halt immer noch: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Genug der Phrasendrescherei: Es ist ja verständlich, dass die Verantwortlichen, Trainer und Spieler zurückhaltend bleiben, die Erwartungen nicht auch noch selbst in die Höhe schrauben wollen.

Die Fans auf der Südtribüne schunkeln den „Euro-Walzer“

„Platz neun wäre am Ende gut“, hatte Marco Höger im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vor dem Spiel gesagt. Spätestens nach dem Auftritt von Samstag kann man dem Mittelfeldspieler diese Aussage nicht mehr wirklich abnehmen.

Wer die Mannschaft nach dem Abpfiff erlebt hat, wie sie mit den Fans vor der Südtribüne den „Euro-Walzer“ mitgeschunkelt hat, der weiß, was das neue, heimliche Ziel ist. Es kann nur die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb heißen. Die Stöger-Elf hat 18 Punkte Vorsprung auf Abstiegsplatz 17, zehn auf den Relegationsrang.

Das Restprogramm ist machbar, zudem sind einige zuletzt verletzte Spieler bald fit. Hoch eingeschätzte Konkurrenten wie Leverkusen haben große Probleme. Die Chance auf die Teilnahme am Europapokal – es wäre die erste seit 25 Jahren – war seit Ewigkeiten nicht mehr so groß wie jetzt.

Deshalb sollten Mannschaft und Trainer mit Mut und Selbstvertrauen das neue Ziel angehen. Keiner ist böse oder sauer, wenn es am Ende knapp nicht reicht. Aber es gibt auch nichts Schlimmeres, wenn man später zur Erkenntnis gelangt, nicht alles probiert und gewagt zu haben. Die Fans lechzen nach Spielen auf der europäischen Bühne – und der FC kann das schaffen. Und zwar schon in dieser Saison.