Die Partie beim 1. FSV Mainz 05 am Sonntag hat für den FC Endspiel-Charakter. Bei einer Pleite droht den Kölnern der siebte Abstieg.
Endspiel im Bundesliga-KellerFC kann gegen Mainz auf bemerkenswerte Erfolge zurückblicken
Saison entscheidende Begegnungen mit den Rheinhessen – da war doch was. Wie beispielsweise am 11. Mai 2008. Dieser Sonntag bescherte beste äußere Bedingungen für das vorentscheidende Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FSV Mainz, zwei direkten Konkurrenten im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga.
Schon Stunden vor dem Anpfiff brachten sich die FC-Fans rund um das Rhein-Energie-Stadion in Stimmung. Der Biergarten des Kult-Restaurants Birkenhof an der Ecke Kölner Weg/Birkenallee platzte schon vormittags aus allen Nähten.
Prekäre Konstellation zwischen dem 1. FC Köln und Mainz 05
Das Prekäre an der Konstellation war, dass der 1. FC Köln mit einem Heimsieg als Rückkehrer in die Bundesliga feststehen würde. Bei einer Niederlage dagegen wäre die Aufstiegschance höchstwahrscheinlich vertan gewesen.
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Betrachtet man die Historie, so erkennt man recht schnell, dass Endspiele die Sache des 1. FC Köln nicht sind. Ob Finalspiele um den DFB-Pokal, das einzige Finale in einem europäischen Wettbewerb oder direkte Duelle um die Deutsche Meisterschaft, nur allzu oft sahen die Kölner dem jeweils anderen Lager beim Jubeln zu.
Rodar Antar erlöste den 1. FC Köln
Doch nicht an diesem frühsommerlichen Sonntag im Mai 2008. Roda Antar sorgte mit seinen beiden Toren für die Entscheidung im Aufstiegsrennen. Den Mainzern und ihrem Trainer Jürgen Klopp blieb nur die Rolle der artigen Partygäste. Gegen 16 Uhr fluteten glückselige Fan-Massen den Rasen des Rhein-Energie-Stadions.
Fast auf den Tag genau neun Jahre später gab sich der FSV wieder die Ehre. Diesmal zum 34. Spieltag der Bundesliga. Ein Tag, der historische Dimensionen annehmen sollte. So ziemlich jeder Anhänger des 1. FC Köln wird wissen, wo er am 20. Mai 2017 gewesen ist.
Schützenhilfe für den FC durch Bayer Leverkusen
Vor dem Spieltag standen die Chancen gut für das Erreichen der Qualifikationsrunde für die Europa League. Neunzig Minuten und einige glückliche Umstände später war eine 25 Jahre währende Durststrecke für den 1. FC Köln Geschichte.
Nach Toren von Jonas Hector und Yuya Osako hatte der FC seine Hausaufgaben erledigt. Durch die nicht unbedingt zu erwartenden Niederlagen des SC Freiburg und von Hertha BSC – in Berlin leistete ausgerechnet Bayer Leverkusen Schützenhilfe – sprang der 1. FC Köln sogar noch auf Platz 5. Gleichbedeutend mit der direkten Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League.
Köln im Europapokal: Als in Kopenhagen das Telefon schellte
Erneut wurden die Gäste aus Mainz Zeugen überschäumender rheinischer Euphorie. Stadionsprecher Michael Trippel ließ die Fans wissen: „Meine Damen und Herren, soeben schellte in Kopenhagen das Telefon.“ Mit dieser Anspielung auf den Fan-Gesang vom Europapokal trieb Trippel gestandenen Mannsbildern die Tränen in die Augen. Freudentränen, wohlgemerkt.
Nun mag man dieser Stelle einwerfen, dass das Duell im Abstiegskampf aber nicht im Rhein-Energie-Stadion, sondern in Mainz stattfindet. Zugegeben, dort schneidet der 1. FC Köln beinahe schon traditionell nicht sonderlich gut ab.
Im Pokal ist ja streng genommen jede Runde ein Endspiel. Denn für eine der beiden Mannschaften endet der Wettbewerb. So gesehen gewann der 1. FC Köln am 24. September 2013 ein solches Aufeinandertreffen mit 1:0 – und schaltete als Zweitligist den klassenhöheren FSV Mainz 05 aus. Erfolge in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt sind also durchaus machbar. Sogar in der Außenseiterrolle.