Rückkehr im Gespräch?FC-Spitze besucht Lukas Podolski in Japan
Kobe/Köln – Die Deutsche PresseAgentur (dpa) funkte am Mittwochnachmittag die jüngsten Taten eines großen Kölners in die Redaktionen: Lukas Podolski komme mit seinem Verein Vissel Kobe in der japanischen Fußball-Meisterschaft „nicht in Schwung“. Und weiter: „Am 7. Spieltag kassierte das Team um den Kölner in der J-League eine unglückliche 2:3-(0:1)-Heimniederlage gegen die Urawa Red Diamonds und steckt weiter im Tabellen-Mittelfeld fest.“ Keine guten Nachrichten also aus Japan.
Kobe schloss schon die vergangene Saison im Mittelfeld ab; in diesem Jahr sollte alles besser werden. Doch die Entwicklung beim süd-japanischen Klub dauert länger, als es sich die Investoren vorgestellt haben – und auch länger, als Lukas Podolski es sich wünscht. Mit acht Punkten liegt Kobe auf Rang neun.
Interessante Tribünengäste
Abseits des Spiels gab es jedoch weitere interessante Beobachtungen zu machen. Auf der Tribüne saßen nämlich zwei hochrangige Vertreter des 1. FC Köln, die zu Gesprächen nach Japan gereist sind: Vizepräsident Toni Schumacher (64) und Geschäftsführer Alexander Wehle (43) besuchten am Mittwochabend das Spiel und dürften sich gut unterhalten gefühlt haben.
Partner gesucht
Doch die Partie war nicht der eigentliche Anlass der Reise.
Die Kölner wollen ihre Internationalisierung weiter vorantreiben und den Kooperationen in China und den USA weitere Partnerschaften folgen lassen.
Besonders Kobes Hauptsponsor, der Internet-Gigant Rakuten, versucht derzeit, in Europa Fuß zu fassen und überlegt, mit dem 1. FC Köln zusammenzuarbeiten. Lukas Podolski könnte da ein Türöffner sein, denn Rakuten engagiert sich bereits für zahlreiche Aktivitäten Podolskis. Allerdings ist das Unternehmen auch auf der ganz großen Bühne des Sports aktiv, etwa als Trikotsponsor des FC Barcelona, was sich die Japaner rund 55 Millionen Euro jährlich kosten lassen.
Verhältnis verbessern
Ein weiterer, weniger offizieller Anlass der Reise soll für die Kölner gewesen sein, den Kontakt zu Podolski wieder zu beleben. Denn der war zuletzt etwas einseitig. Besonders das Verhältnis zwischen Schumacher und dem Stürmer galt als belastet. Seitens des Ex-Nationalspielers dagegen waren stete Sympathiebekundungen zu hören: Podolski ist entschlossen, früher oder später wieder beim FC eine Funktion einzunehmen. Der 130-malige DFB-Auswahlspieler hat mehrfach signalisiert, sich für den 1. FC Köln engagieren zu wollen. Wie, ist offen. Doch vieles ist möglich.
Rückkehr im Trikot?
Seit Juli 2017 steht Podolski in Japan unter Vertrag; die Saison der J-League dauert noch bis November. Eigentlich läuft Podolskis Vertrag anschließend noch ein weiteres Jahr. Sollten die Kölner den 32-Jährigen allerdings schon kurzfristig für ein Engagement begeistern wollen, wäre eine Rückkehr zunächst „nur im Trikot“ vorstellbar, wie es aus Vereinskreisen heißt. Denn Podolski scheint mit dann 33 Jahren noch nicht bereit, seine Karriere als Fußballer zu beenden.
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Eine Rückkehr als Spieler wäre ein kühner Plan, doch so ausgeschlossen wie unter Manager Jörg Schmadtke ist das längst nicht mehr. Gerade für die Zweite Liga wünschen sich die Kölner eine spielstarke Mannschaft – und nach einem Abstieg wäre Podolski womöglich die Figur, die den Verein wieder einen könnte. Mit dann 33 Jahren wäre Podolski zumindest ein Spieler, in dem noch einige gute Spiele stecken dürften – zumal in der Zweiten Liga.
„Man sieht sich“
Am Abend äußerte sich Podolski beim Kurznachrichtendienst Twitter. Mit einem augenzwinkernden Smiley versehen schrieb er unter das Bild, das ihn mit Schumacher und Wehrle zeigt: „Danke für den Besuch. Man sieht sich bestimmt mal wieder.“