Gute Chancen, aber wieder kein Tor: Der 1. FC Köln hat sich gegen Union Berlin dennoch einen achtbaren Punkt erspielt. Die FC-Partie in unserer Analyse.
1. FC Köln in der AnalyseTrotz Torflaute: FC gegen Union die bessere Mannschaft
Das Wichtigste zuerstDer 1. FC Köln hat beim 1. FC Union Berlin einen Achtungserfolg eingefahren und den ersten Bundesligapunkt überhaupt im Stadion an der Alten Försterei erspielt. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart blieb damit zwar zum dritten Mal in Folge ohne Tor, in fünf der jüngsten sechs Partien hat Köln nicht mehr getroffen. Nach den beiden Niederlagen in Stuttgart (0:3) und daheim gegen den VfL Wolfsburg (0:2) bedeutete die Partie bei den zu Hause seit mehr als einem Jahr ungeschlagenen Berlinern jedoch einen deutlichen Aufwärtstrend. Am Ende hatte Köln den Sieg wegen der deutlich besseren Torchancen verdient.
Die ToreFielen am Samstag nicht. Allerdings hatte Köln zahlreiche Chancen, etwa durch Dejan Ljubicic in der ersten Halbzeit sowie Linton Maina und Florian Kainz nach dem Seitenwechsel. Auch Eric Martel unternahm einen Versuch. Als nichts mehr zu gehen schien, versuchte es Kapitän Jonas Hector mit einem Schuss auf den kurzen Pfosten, doch auch da konnte er Frederik Rönnow im Tor der Eisernen nicht überwinden. Viele gute Chancen also, jedoch kein Treffer.
Das war gutDie Disziplin der Kölner, die im System mit zwei defensiven Mittelfeldspielern vor der Abwehr wieder bemerkenswert stabil auftraten und nie von ihrem Plan abwichen. Gerade die defensiven Abläufe stimmten am Samstag –nicht viel hätte gefehlt, und der FC wäre angesichts der klaren Chancenmehrheit als Sieger vom Platz gegangen.
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Das war schlechtDer Rasen in der Alten Försterei. Der Platz wurde erst in dieser Woche verlegt und war nicht annähernd gefestigt genug, um darauf ein Bundesligaspiel auszutragen. Die Berliner waren davon weniger beeinträchtigt als der Gegner, denn ihr Spiel hat zum Inhalt, dass der Ball eher selten den Platz berührt. Für den FC bedeutete das stumpfe Geläuf dagegen ein Nerventest, umso höher ist die starke Abwehrleistung zu beurteilen.
Spieler des SpielsFrederik Rönnow im Berliner Tor, der mit vier starken Paraden seiner Mannschaft den Punkt sicherte. Auf Seiten der Kölner überzeugte der junge Eric Martel, der nach einer Pause gegen Wolfsburg in Berlin wieder an Skhiris Seite startete und einmal einen hervorragenden Eindruck hinterließ in der dichten Atmosphäre der Alten Försterei.
Das sagen die Trainer
Steffen Baumgart (1. FC Köln): „Wenn ich auf den Statistikbogen schaue, war es ein sehr ausgeglichenes Spiel. Beide Mannschaften wollten den Sieg. Wir hatten die besseren Chancen, Union einen sehr guten Torwart. Wir haben uns den Punkt erarbeitet. Meine Spieler haben daran angeknüpft, was wir zuletzt schon gesehen haben. Sie sind bei sich geblieben, hatten klare Aktionen und einen klaren Weg. Wir haben von den Jungs gefordert, dass sie schießen. Das haben sie getan, und die Torschüsse waren gut. Ich habe viel von dem gesehen, was ich gefordert habe. Wir kommen der Sache näher.“
Urs Fischer (Union Berlin): „Es war ausgeglichen. Ich habe zwei Mannschaften gesehen, die viel investiert haben. Köln war ein bisschen gefährlicher, dazu haben wir aber auch unseren Teil beigetragen. Es gab Phasen, in denen wir aber auch um ein Tor gebettelt haben. Wir können uns bei unserem Torwart bedanken. Ich bin mit dem Punkt zufrieden. Die Mannschaft hat versucht, Köln zu stressen. Das hat sie gut gemacht, das Spiel mit dem Ball war aber sicherlich ungenügend.“
Das sagen wirNach zwei Pleiten in Folge war der FC Union im Stadion an der Alten Försterei gewiss kein Aufbaugegner für die Kölner. Doch der FC war am Samstag die bessere Mannschaft. Baumgarts Team gewann viele Bälle, suchte den direkten Weg nach vorn und kam zu Chancen. Dass der FC erneut ohne Tor blieb, war damit eher Pech als ein grundsätzlicher Fehler im System. Im Gegenteil befolgten die FC-Profis ihre Order und gaben diesmal viele gefährliche Schüsse ab. Dass der Berliner Torhüter der beste Spieler auf dem Platz war, sprach Bände.