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Leipzig mit PersonalsorgenRB-Trainer Nagelsmann warnt vor dem 1. FC Köln

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Leipzig/Köln – Die kräftezehrende Saison hinterlässt auch bei einer Spitzenmannschaft wie RB Leipzig mittlerweile ihre Spuren. Seit Mitte August hat der Champions-League-Teilnehmer 21 Pflichtspiele und damit acht mehr als der kommende Gegner 1. FC Köln bestritten. Die stark besetzten Sachsen fingen etliche Ausfälle bisher sehr gut auf, holten einen Erfolg nach dem anderen, doch vor dem vermeintlich ungleichen Duell am Samstag (15.30 Uhr) zwischen dem Dritten und Viertletzten hat sich die Personalsituation bei RB zugespitzt.

Trainer Julian Nagelsmann fehlen in Christopher Nkunku, Ibrahima Konaté, Justin Kluivert, den Langzeitverletzten Konrad Laimer, Lukas Klostermann und Benjamin Henrichs definitiv sechs Spieler. Es ist zudem fraglich, ob die angeschlagenen Schlüsselspieler Marrcel Sabitzer und Dayot Upamecano auflaufen können.

„Gisdol hat den FC extrem stabilisiert"

Auch wenn der FC zuletzt im Derby gegen Leverkusen unter die Räder kam (0:4) und einen Rückschlag verkraften musste, könnte für den Außenseiter in Sachsen vielleicht doch etwas gehen. Gerade auswärts spielten die Kölner zuletzt deutlich stärker auf, davon zeugen die Siege in Dortmund (2:1) und in Mainz (1:0). Nagelsmann warnte, den FC bloß nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Markus Gisdol hat das Team extrem stabilisiert. Die Kölner sind sehr auswärtsstark geworden und treten deutlich variabler auf.

Sie haben einen sehr, sehr guten Übergang aus dem tiefen Verteidigen ins Pressing – teilweise sogar besser als vermeintlich stärkere Teams. Trotzdem gibt es gewisse Räume, die uns Chancen geben werden. Die müssen wir nutzen, um so unseren Jahresabschluss zu vergolden“, sagte der 33-Jährige, der 2013 der Assistent von Gisdol bei der TSG Hoffenheim war, bevor er dann seine durchaus jetzt schon beeindruckende Karriere als Cheftrainer startete.

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Nagelsmann liebäugelt, mit der Doppelspitze Yussuf Poulsen/Alexander Sörloth gegen Köln zu beginnen. Zwar seien die Spiele seiner Mannschaft mit mehreren Mittelfeldspielern insgesamt die besten gewesen, doch aufgrund der weniger vorhandenen Optionen und der Ausrichtung des Gegners könnte der Coach auf ein Sturm-Duo setzen: „Es kann gut sein, dass wir gegen Köln mit zwei Brechern vorne spielen.“

Der FC machte sich am Freitagnachmittag nach dem Abschlusstraining auf den Weg ins von der Corona-Pandemie besonders betroffene Sachsen. Dort hat die Großstadt Leipzig mit einem Inzidenzwert von 167 in den vergangenen Tagen noch den mit Abstand niedrigsten Wert der Region aufzuweisen, doch das wird die streng abgeschirmten und dauergetesteten Kölner nur unwesentlich tangieren.

Duda sollte für Andersson in Startelf rücken

Markus Gisdol freut sich, dass er Ondrej Duda nach dessen Sperre gegen Leverkusen wieder zur Verfügung hat. Nach dessen starken Leistungen zuletzt und der schwachen Vorstellung von Sebastian Andersson im Derby spricht einiges dafür, dass Duda erneut als „falsche Neun“ beginnt. Gute Nachricht in diesen Zeiten: Nachdem Athletiktrainer Max Weuthen Anfang der Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden war, fielen am Freitag alle anderen Tests negativ aus.

Sportchef Horst Heldt war nach der Schmach gegen Leverkusen darum bemüht, den Blick wieder nach vorne zu werfen. Er hofft, dass seine Mannschaft an die Leistungen der drei Spiele zuvor anknüpfen kann. Es gelte, die Fehler aus dem Leverkusen-Spiel abzustellen.

„Unsere Mannschaft weiß, was sie gut gemacht hat und was nicht. So ein Tag wie gegen Leverkusen kommt mal vor. Wir werden jetzt trotzdem alles daransetzen, aus Leipzig etwas Zählbares mitzunehmen. Ich sehe keinen Grund, wieso wir in Leipzig nichts holen sollten, nur weil die Mannschaft gegen Leverkusen einen schlechten Tag erwischt hat und auch in der Höhe verdient verloren hat. Wir haben die Ursachen für die Niederlage analysiert. Abhaken – und jetzt auf die kommende Aufgabe konzentrieren“, gab Heldt das Kölner Motto aus.