FC-Stürmer wagt neuen Rückkehr-Versuch. Klub zeigt sich überrascht von Tim Lemperles DFB-Aus.
Comeback bei FC-Profis im TestspielHoffnungsschimmer für Kölns Mark Uth
Wer in einer bekannten Internet-Suchmaschine die Personalie Mark Uth mit den Schlagwörtern „Comeback“, „Plan“, „Schambein“, „Achillessehne“, „Rückschlag“ und „Zwangspause“ ergänzt, der wird spätestens seit August 2023 auf zahlreiche Treffer stoßen. Denn seit dem Pokalspiel des 1. FC Köln in Regensburg darf man den Offensivspieler getrost als den ganz großen Pechvogel des Bundesliga-Absteigers bezeichnen. Der nach seinen Verletzungen immer wieder den Kampf für das Comeback auf sich nahm, dann aber stets auch wieder brutal ausgebremst wurde. Und so seit Beginn der Spielzeit 2022/23 sagenhafte 67 Pflichtspiele verpasste.
Nicht wenige Fans fürchteten bereits das Karriereende des gebürtigen Kölners. Nicht so der 33-Jährige selbst: „Ich bin kein Mensch, der aufgibt. Ich liebe das alles hier und diesen Verein viel zu sehr, um einfach aufzugeben.“ Jetzt scheint es für Uth endlich einen realen Hoffnungsschimmer zu geben – zumindest, wenn man den Aussagen der Kölner Verantwortlichen Glauben schenkt. In der Länderspielpause bestreitet der Zweitliga-Siebte ein Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten FC Groningen. Und Uth wird gegen den 13. der Eredivisie in der Anfangsformation stehen und soll mehr als nur 45 Minuten Einsatzzeit erhalten – soweit der Plan.
„Mark wird starten und Spielzeit bekommen. Wir schauen, wie es ihm damit geht. Wie es sich gerade im Training darstellt, macht er es richtig gut. Er kann mit den Belastungen gut umgehen, jetzt wünschen wir uns, dass er das im Spiel einbringen kann. Ich hoffe, dass es für ihn jetzt die Rückkehr in den Wettkampf wird. Deshalb soll sich seine Spielzeit ein Stück weit in die Länge ziehen, solange er intensiv dabeibleiben kann. Aber es wird länger gehen als eine Halbzeit“, sagt Gerhard Struber.
Kölns Trainer wirkt dabei wieder weitaus hoffnungsvoller und nicht mehr so vorsichtig wie noch vor einigen Wochen, als Uths Comeback überhaupt noch nicht absehbar war. Zwar habe es für Uth viele Rückschläge gegeben, so Struber, deshalb hänge vieles am seidenen Faden, doch der Routinier zeige sich jetzt deutlich stabiler und könne Belastungen besser wegstecken. „Mark geht sehr professionell damit um, hat viel hinterfragt und auch viel verändert. Er versucht das Beste für sich zu machen. Ich erlebe ihn sehr zielstrebig, und deswegen wünsche ich mir, dass sich dieses große Invest für ihn lohnt. Die Ausgangssituation ist heute eine viel bessere als damals in Elversberg.“
Kein Risiko bei Luca Kilian
Beim Spiel am 10. August im Saarland (2:2) hatte sich der Angreifer unmittelbar nach seiner Einwechslung wieder verletzt. Für Luca Kilian kommt das Testspiel dagegen noch etwas zu früh. Zwar nimmt der Innenverteidiger nach seinem auskuriertem Kreuzbandriss wieder komplett am Mannschaftstraining teil, doch beim 25-Jährigen will Struber nicht zu früh etwaige Risiken eingehen. „Luca trainiert mit und kann schon richtig belastet werden, wir wollen ihn aber noch aus dem Spiel halten. Wir wollen ihm eine geregelte Trainingswoche mitgeben, ehe er Matchzeit bekommen wird.“ Kilian soll am Wochenende nach der Länderspielpause sein Comeback in der U21 des FC in der Regionalliga geben, die dann bei Türkspor Dortmund antritt.
Zudem wird im Testspiel Tim Lemperle fehlen. Der Angreifer fällt aufgrund von Rückenbeschwerden aus. Beim FC hofft man jetzt, dass der 22-Jährige bis zum kommenden Auswärtsspiel am 22. November in Münster wieder einsatzfähig ist. Die Zeit könnte allerdings knapp werden. „Tim hat schon seit längerem diese Rückenbeschwerden. Wir versuchen es in den Griff zu bekommen und wollen ihn nächste Woche wieder dosiert ins Training zu bekommen“, sagt Struber.
Tim Lemperles DFB-Aus überrascht
Die Kölner Verantwortlichen sind gleichwohl allerdings irritiert, dass der formstarke Lemperle nicht von U-21-Nationaltrainer Antonio di Salvo für die kommenden Länderspiele in Aachen gegen Dänemark (Freitag) und in Frankreich (19.11.) nominiert wurde. Die DFB-Einladungen waren bereits vor dem Bekanntwerden von Lemperles Rückenproblematik rausgegangen. „Da muss der Nationaltrainer eine extrem qualitative hochwertige Auswahl haben an vorderster Front, wenn man auf Tim, speziell in dieser Form, verzichten kann“, sagt Struber deutlich und fügt an: „Wir wissen, dass die U21 eine Mannschaft ist, die um den EM-Titel spielen wird. Der Wettbewerb in dieser Mannschaft ist hart. Natürlich hätte ich es Tim gewünscht, dabei zu sein – aus meiner Sicht hätte er sich das auch verdient.“ Immerhin: di Salvo hatte Struber im Vorfeld von seiner Entscheidung informiert: „Er hat mich angerufen und gesagt, dass er eine riesige Auswahl an sehr besonderen Spielern im offensiven Bereich hat.“