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Wehrle stellt klarHeldt kam auf den 1. FC Köln zu

Lesezeit 3 Minuten
Heldt kommt nicht

Bleibt in Hannover: Horst Heldt

Köln – Der 1. FC Köln hatte offenbar genug vom Eiertanz in Hannover und im Werben um Horst Heldt ohnehin schon eine Quasi-Absage der Niedersachsen kassiert. Deshalb ging der FC am Donnerstag um 16.10 Uhr via Pressemitteilung lieber in die Offensive und beendete selbst den heißen Flirt mit dem Sportchef.

Wie der FC bekanntgab, ist der Manager von Hannover 96 „für die zur Rückrunde zu besetzende Position des Geschäftsführers beim FC keine Option mehr“. Der gebürtige Rheinländer Heldt hatte trotz eines laufenden Vertrages bei den Niedersachsen einen Wechsel nach Köln zumindest erwogen, 96-Präsident Martin Kind hatte aber ohnehin sein Veto eingelegt.

Keine weiteren Treffen mit Heldt

Dienstag, Mittwoch und noch einmal am Donnerstagvormittag hatten sich Kind und Heldt getroffen und stundenlang verhandelt. „Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen“, sagte Heldt nach dem vorläufig letzten Gespräch mit dem 96-Klubboss. Er könne weder seinen Verbleib in Hannover noch einen Weggang nach Köln verkünden. Über die Gespräche mit Kind berichtete er: „Er hat noch mal klipp und klar untermauert, dass ein Weggang meinerseits für ihn nicht in Frage kommt.“ Es werde weitere Treffen geben.

Wehrle FC

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle

Da waren dann die Kölner Verantwortlichen mit ihrer Geduld am Ende. „Nachdem Horst Heldt Interesse an einem Wechsel nach Köln signalisiert hatte, haben wir mit ihm ein erstes Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit geführt“, ließ sich Präsident Werner Spinner zitieren. „Voraussetzung für weitergehende Gespräche war jedoch immer, dass Horst Held eine angemessene Möglichkeit findet, sein bis 2020 laufendes Vertragsverhältnis bei Hannover 96 zu beenden.“ Dies sei jedoch bis Donnerstag nicht gelungen.

1. FC Köln konzentriert sich nun auf andere Optionen

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle bekräftigte gegenüber dem „Geissblog“, dass Heldt sich selbst beim Klub angeboten hätte: „Ich wäre nie auf die Idee gekommen, an Horst Heldt proaktiv heranzutreten“. Der FC sei erst auf die Idee einer Verpflichtung gekommen, „nachdem Horst Heldt auf uns zugekommen war und uns signalisiert hatte, dass er für Gespräche zur Verfügung stehen würde“.

Köln konzentriere sich nun auf andere Optionen. „Horst Heldt war einer derjenigen, mit denen wir über die Nachfolge von Jörg Schmadtke gesprochen haben, aber nicht der einzige“, so Spinner: „Das gegenseitige Interesse haben wir nur bestätigt, weil es in der vergangenen Woche ohne Zutun des FC in der Öffentlichkeit bekanntwurde. Wir werden nun wie geplant die Gespräche mit anderen Kandidaten fortsetzen und sind weiter absolut überzeugt, die richtige Lösung für den FC zu finden.“

Wehrle kennt Heldt aus gemeinsamen Stuttgarter Zeiten

Heldt war in der Manager-Suche allerdings der Top-Kandidat. Der 47-Jährige hatte selbst bereits kurz nach der Demission von Jörg Schmadtke sein Interesse an einer Rückkehr zum Geißbockheim bekundet. Wehrle, der Heldt noch aus gemeinsamen Zeiten beim VfB Stuttgart kennt, bemühte sich am intensivsten um die Dienste des gebürtigen Rheinländers aus Königswinter. Bereits in den Vorjahren hatten sich die Kölner im anfänglichen Buhlen um Jörg Schmadtke (2012) und später im Werben um Verteidiger Salif Sané (2016) von Martin Kind Körbe eingehandelt. Nun blieb der mächtige 73-Jährige erneut hart.

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Bleibt bei Hannover 96: Horst Heldt. 

Oder war Heldt am Ende gar nur ein guter Pokerspieler und nutzte den FC aus, um bei Hannover 96 mehr Einfluss und Geld zu erhalten? Heldt soll jedenfalls in den kommenden Tagen zum Geschäftsführer Sport aufsteigen, weitaus mehr Kompetenzen und auch ein höheres Gehalt erhalten. Rund 1,1 Millionen Euro hat der Ex-Profi bisher kassiert, nun soll es eine halbe Million Euro mehr sein.

In Köln hätte Heldt wohl noch mehr verdienen können. Man kann dem Manager nach seinen Andeutungen und Aussagen wohl abnehmen, dass für ihn eine Rückkehr zum Geißbockheim reizvoll gewesen wäre. Für den FC wäre sie es ohnehin gewesen. Doch nun stehen die Kölner weiterhin ohne Manager da und müssen mit den weiteren Kandidaten Gespräche führen.

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