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FC-Profi vor AbflugIsmail Jakobs zwischen Köln, Tokio und Monaco

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Kölns Ismail Jakobs erfüllt am Mittwoch nach dem Training kleine Fan-Wünsche.

Köln – Kaum befindet sich Ismail Jakobs wieder im Training des 1. FC Köln, muss er bereits wieder die Koffer packen. Der 21-Jährige zählt zum deutschen Aufgebot für die Olympischen Spiele in Tokio. Am Montag trifft sich das Team von Bundestrainer Stefan Kuntz in Frankfurt, am Dienstag folgt der Abflug nach Japan. Nach einem kurzen Trainingslager in Wakayama City und einem Testspiel gegen Honduras bestreitet Deutschland am 22. Juli in Yokohama sein erstes Gruppenspiel gegen Brasilien.

Für Jakobs geht ein Traum in Erfüllung. „Die Nominierung ist eine Ehre für mich. Olympia ist ein unvergessliches Ereignis. Ich freue mich darauf, und wir wollen das Ding gewinnen“, teilte der Kölner mit. Zu den Spekulationen rund um einen Wechsel zur AS Monaco wollte sich der Linksfuß dann allerdings nicht äußern. Denn wie die „Sport-Bild“ berichtet, soll der Transfer nun unmittelbar bevorstehen. Das Interesse der Monegassen am U21-Europameister ist nicht neu, doch nun sollen diese ernst machen und bereit sein, rund acht Millionen Euro Ablöse zu zahlen. FC-Trainer Steffen Baumgart bestätigte am Mittwoch: „Wir wissen ja, dass es ein, zwei Interessenten für ihn gibt – das ist ja kein Geheimnis. Solang aber ein Spieler hier beim FC ist, plane ich mit ihm. Also auch mit Iso.“

Aussicht auf Spiele in der Champions League

Einen Wechsel nach Monaco könnte Jakobs wohl allerdings auch beim FC keiner verdenken. Das Eigengewächs hätte nicht nur die Aussicht auf Spiele in der Champions League (Monaco nimmt an der Qualifikation zur Königsklasse teil) und unter Ex-Bayern-Trainer Niko Kovac die Hoffnung auf den nächsten Karriereschritt, sondern insbesondere für jüngere Spieler ist das Projekt in Monaco derzeit sicherlich eines der spannendsten in Europa. Im Team würde er zudem mit Alexander Nübel und Kevin Volland auf weitere deutsche Spieler treffen. Und ein Leben an der Côte d'Azur hat sicherlich auch so seine Vorzüge.

Monegassen bieten bisher 6,5 Millionen Euro Ablöse

Sollten alle Beteiligten zu der Meinung gelangen, dass ein Transfer Sinn ergibt, wäre aber dessen rasche Abwicklung bis zum Abflug nach Tokio ratsam. Denn keiner weiß, wie das Turnier für Jakobs verläuft.Doch was die Ablösesumme betrifft, liegen Köln und Monaco noch einiges auseinander. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ haben die Monegassen bisher rund 6,5 Millionen Euro für Jakobs geboten, die Kölner Chefetage stellt sich aber offenbar rund neun Millionen Euro vor. Eine Einigung erscheint möglich, war aber am Mittwoch noch nicht in Sicht.

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Jakobs verfügt unbestritten über viel Potenzial, doch die vergangene Saison verlief für ihn nicht nach Wunsch. Der U21-Nationalspieler musste mit dem FC bis zuletzt um den Klassenerhalt zittern, fiel aufgrund von Verletzungen einige Spiele aus und kam in 23 Bundesligaeinsätzen auf ein Tor und eine Torvorlage.

Baumgart sieht Jakobs als Linksverteidiger

Sollte Jakobs doch in Köln blieben, so würde Baumgart mit ihm als Linksverteidiger und nicht mehr als Linksaußen planen. „Ich sehe Iso eher im hinteren, denn im vorderen Bereich.“ Begründung: Jakobs habe noch Defizite im Eins gegen Eins, dafür Tiefe und Geschwindigkeit. Seine Stärken könne er hinten links eher ausspielen.

Doch vorerst freut sich der Ex-Profi für Jakobs und dessen Olympia-Tour. „Ich wäre früher mit dem Fahrrad zu den Spielen gefahren. Das ist eine Auszeichnung und ein Erlebnis, das man nur einmal in der Karriere hat. Wir als Verein haben uns nicht quer gestellt, das ist die persönliche Entscheidung eines jeden Spielers. Wenn das Land ruft, ist es aus meiner Sicht eine Pflicht, dem Ruf zu folgen. Iso soll Spaß haben und es genießen.“