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„Hier ist eine absolute Verletzungsgefahr“Baumgart „stinksauer“ auf Stadt Köln wegen Rasenqualität

Lesezeit 4 Minuten
Steffen Baumgart kritisiert die Kölner Sportstätten GmbH für den Zustand des Rasens im Rheinenergie-Stadion.

Steffen Baumgart kritisiert die Kölner Sportstätten GmbH für den Zustand des Rasens im Rheinenergie-Stadion.

Steffen Baumgart findet den Rasen im Rheinenergie-Stadion nicht bundesligatauglich. Die Kölner Sportstätten äußern sich.

Drei Punkte hätte der 1. FC Köln im Heimspiel gegen Augsburg dringend gebraucht, am Ende kamen die Spieler von Steffen Baumgart nicht über ein 1:1 hinaus. Der FC rutschte durch das Ergebnis auf den letzten Tabellenplatz der Bundesliga ab, Steffen Baumgart war am Samstagabend nach dem Spiel wenig überraschend unzufrieden. Es gehe ihm „richtig auf die Eier, dass wir keine Spiele gewinnen. Das kann ich genauso sagen, wie ich es gerade gemeint habe.“

Steffen Baumgart außer sich wegen Rasenqualität im Rheinenergie-Stadion

Den Fußballtrainer beschäftigte nach Abpfiff aber nicht nur das Resultat des Spiels, dem 51-Jährigen brannte noch ein anderes Thema unter den Nägeln. Denn nachdem sich der Trainer über den verpassten Sieg seines verbesserten Teams geärgert hatte, schimpfte Baumgart über den Zustand des Spielfeldes im Rheinenergie-Stadion.

„Das passiert zum wiederholten Male, dass wir hier keinen vernünftigen Rasen haben. Das ist gefährlich für die Spieler, da kann man sich schnell einen Kreuzbandriss holen“, sagte der FC-Coach. „Wir sind doch hier ein Aushängeschild für die Stadt, und ich denke, das ist ein EM-Stadion“, sagte Steffen Baumgart nach der Pressekonferenz in einer gesonderten Ansprache. „Ich bin wirklich stinksauer.“

Steffen Baumgart kritisiert Stadt Köln wegen schlechtem Rasen im Stadion

Das Rheinenergie-Stadion wird von der Kölner Sportstätten GmbH betrieben. Die Kölner Sportstätten GmbH ist eine 1958 gegründete, hundertprozentige Tochter der Stadt Köln, die Eigentümerin zahlreicher Sportstätten in Köln ist und diese betreibt (unter anderem auch das Südstadion sowie das Stadion Höhenberg). Nach Begutachtung des Platzes hatten die Greenkeeper der Kölner Sportstätten erst im September neuen Rollrasen verlegt. Doch das neue Grün überzeugt den Trainer des 1. FC Köln überhaupt nicht.

Es wäre schön, wenn diese Stadt es irgendwann mal hinkriegt, einen vernünftigen Rasen vernünftig zu verlegen.
Steffen Baumgart über den Rasen im Rheinenergie-Stadion

Baumgart legte mit seiner Kritik in Richtung Stadt noch nach. „Es wäre schön, wenn diese Stadt es irgendwann mal hinkriegt, einen vernünftigen Rasen zu verlegen“, schimpfte Baumgart. „Du musst dich dafür beim Gegner entschuldigen. Wir sind das einzige Stadion, das keinen vernünftigen Rasen hat – und ich rede von der dritten Liga angefangen“, so der FC-Trainer.

Kölner Sportstätten äußern sich nach Rasen-Schelte von Steffen Baumgart

Die Kölner Sportstätten bezogen am Sonntag auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ Stellung zu den Vorwürfen. Auf die enormen Regenfälle der vergangenen Tage habe man keinen Einfluss, das Team arbeite insbesondere unter solchen Umständen im Vorfeld eines Spiels „sehr hart, um den Rasen in all unseren Stadien in den trotz der widrigen Umstände bestmöglichen Zustand zu bringen“, so Geschäftsführer Lutz Wingerath.

Externe Experten hätten noch in dieser Woche den Rasen begutachtet und „sowohl den Wassergehalt in der Rasentragschicht, als auch die Nährstoffversorgung und den optischen Zustand überprüft und für OK befunden“.

Ein kleinen Seitenhieb ließ sich Wingerath ob der Kritik von Baumgart nicht nehmen. „Da auch der Rasen in anderen Stadien erwähnt worden ist, möchten wir an dieser Stelle noch mal darauf hinweisen, dass ‚unser‘ Rasen bei Viktoria Köln in Höhenberg vor wenigen Wochen als bester Rasen der dritten Liga der letzten Saison von der DFL ausgezeichnet worden ist“, so Wingerath.

hSteffen Baumgart über Rasen: „absolute Verletzungsgefahr“

Dass der ein oder andere Spieler am Samstagabend einen schweren Stand hatte, war in der Partie gegen Augsburg in der Tat nicht zu übersehen. Ein durchaus spielentscheidender Ausrutscher unterlief Linton Maina vor dem 1:1-Ausgleich der Augsburger. Der 24-jährige Flügelspieler verlor im Zweikampf mit Robert Gumny den Halt und kam anschließend nicht mehr hinterher.

„Ich denke, durch die Aktion ist Augsburg unnötig ins Spiel gekommen. Ich rutsche da weg, komme nicht richtig in den Zweikampf. Das war unnötig“, kommentierte Maina, der zuvor das 1:0 erzielt hatte, die Szene.

Der Rasen solle keine Ausrede für das enttäuschende Ergebnis sein, aber er sei eine Gefahr für „beide Mannschaften“. „Wenn man mal den Platz genau beobachtet, dann sieht man, dass eigentlich fast jeder Spieler […] ständig am Ausrutschen ist. Und glauben Sie mir, das hat nichts mit Stollen zu tun oder irgendwas, sondern mit der Rasenqualität“, so Baumgart. Mehrere Mannschaften hätten sich darüber schon beschwert, „und jetzt bin ich so weit, dass ich sage: ‚Hier ist eine absolute Verletzungsgefahr‘.“