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1. FC Köln peilt Europa anSo cool gibt sich Steffen Baumgart vor möglichem Coup

Lesezeit 4 Minuten
Baumgart Training 030522

FC-Trainer Steffen Baumgart blickt auf seine Spieler während des Trainings am Dienstag.

Köln – „Ich rechne gar nicht“, sagt Steffen Baumgart. Der Cheftrainer des 1. FC Köln, der am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg die Qualifikation für das internationale Geschäft perfekt machen kann, will am Wochenende nicht feiern, nichts genießen, höchstens sich freuen. Baumgart als Europa-Spaßverderber? Natürlich nicht! Der Coach strebt mit seinem Team in den noch ausstehenden beiden Spieltagen nach dem Maximum. Es könne für den aktuellen Tabellensechsten der Bundesliga schließlich noch den „einen oder anderen Schritt“ weitergehen. Erst nach dem Abschluss in Stuttgart hofft er auf die große Party.

Baumgart wird sich aber sicherlich nicht daran stören, dass die Kölner Fans den Rechenschieber herausholen. Denn die Ergebnisse am Montagabend haben die Vereine im Kampf um Europa noch einmal enger zusammenrücken lassen. Da RB Leipzig in Gladbach unterlag (1:3), liegen zwischen Platz vier und Platz sieben nur noch vier Punkte.

1. FC Köln ringt mit Freiburg, Union und Leipzig um Europa

Seit Montag steht zwar fest, dass die Kölner Nachbar Bayer 04 Leverkusen nicht mehr einholen können, der nach dem 2:0 gegen Frankfurt sechs Punkte mehr und ein um 25 Tore besseres Torverhältnis als der FC aufweisen kann. Doch hinter der auf Platz drei liegenden Werkself geht es immer enger zu.

Freiburg nimmt mit beeindruckenden 55 Punkten Platz vier ein, hat jedoch mit den Partien gegen Europa-Konkurrent Union Berlin (51) und zum Abschluss in Leverkusen ein sehr ambitioniertes Restprogramm. Und Leipzig (54) als Fünfter hat nur noch zwei Zähler Vorsprung auf die Kölner (52).

FC Profis Training 030522

Gute Stimmung bei den FC-Profis im Training am Dienstag

Vier Punkte in den Spielen gegen Augsburg und in Bielefeld würden den Sachsen indes reichen, vor dem FC und Union zu bleiben, da ihr Torverhältnis eindeutig besser ist als das der Kölner und Köpenicker. Doch ein Selbstgänger ist das für die vielbeschäftigten Leipziger auch nicht, die schon wieder am Donnerstag im Halbfinale der Europa League bei den Glasgow Rangers gefordert sind. Eine Außenseiterchance auf Europa hat zudem noch Hoffenheim (46) als Achter.

So kommt der 1. FC Köln in die europäischen Turniere

Zum besseren Verständnis: Die ersten vier Teams werden in der kommenden Spielzeit in der Champions League starten. Grundsätzlich gilt: Der Sieger des DFB-Pokals und der Fünfte der Bundesliga spielen in der Gruppenphase der Europa League, der Sechste startet in der Play-off-Runde zur Europa Conference League. Doch Platz sieben reicht, wenn sich der Pokalsieger (Leipzig oder Freiburg) bereits über die Liga für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert hat und auf einem der ersten sechs Plätze landet.

Dann treten die Teams auf Rang fünf und sechs in der Europa League an und der Siebte landet in den Play-offs der Conference League. Genauso sähe es aus, wenn Leipzig den Pokal und die Europa League gewinnen und gleichzeitig unter den ersten Sechs stehen würde.

Doch sollen die FC-Fans neben ihrer Mannschaft auch noch auf anderen Plätzen die Daumen drücken? Auch das ist recht kompliziert: Am kommenden Wochenende könnte zwar ein Freiburger Sieg gegen Union dem FC im Kampf um die Europa League sehr helfen, doch in dem Fall wären die Breisgauer für die Kölner nicht mehr einzuholen.

FC-Coach Baumgart will nicht zu früh feiern

Baumgart denkt ohnehin vorerst nur an die letzten beiden Spiele seiner Mannschaft. Denn klar ist: Gewinnt der FC gegen Wolfsburg und in Stuttgart, dann wäre Platz sechs auf jeden Fall sicher. „Wir haben noch sechs mögliche Punkte und so, wie die Mannschaft auftritt, ist auch die Möglichkeit gegeben, das Größtmögliche, diese sechs Punkte, zu erreichen.“

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Das Wort „Champions League“ nahm der 50-Jährige zwar nicht in den Mund, doch Baumgart sagt auch: „Ich glaube nicht, dass wir am Wochenende überhaupt etwas genießen können. Wenn die Konstellation, über die wir nicht reden, passiert, wollen wir am Wochenende gewinnen. Ich weiß nicht, ob danach schon Schluss ist. Und danach kommt vielleicht eine andere Konstellation. Mit dem Feiern habe ich es am Samstag auf keinen Fall, erst wenn der letzte Spieltag abgeschlossen ist.“

Der Coach will die Konzentration hochhalten, auch im Fall eines Siegs gegen Wolfsburg soll die große Party noch nicht starten: „Ich hoffe, dass wir uns über ein gutes Ergebnis freuen können. Ich glaube aber nicht, dass wir feiern werden.“ Sein FC soll achtsam und in Lauerstellung bleiben. „Ich habe das erste Mal die Möglichkeit so ein Ziel zu erreichen“, sagt Baumgart. Er ließ offen, um welches Ziel es sich handelt.