Nach einem harten Jahr hat sich Jeff Chabot zurückgekämpft und hofft auf eine Zukunft beim 1. FC Köln.
„Machen uns Gedanken“Starker Chabot kämpft um neuen FC-Vertrag
Köln. Nach dem Ausgleich der Bayern in der 90. Minute sackte Jeff Chabot am Dienstagabend kurz in sich zusammen, doch ansonsten ist der 24-Jährige das Stehaufmännchen des 1. FC Köln im jungen Jahr. Vielleicht würde es Stehauffigur besser treffen, denn mit seiner Statur (1,95 Meter, 86 Kilogramm) zählt der Innenverteidiger gewiss zu den furchteinflößenderen Vertretern seiner Branche. Einem, der nach einem harten Jahr endlich auch die andere, positive Seite des Profigeschäfts erfährt.
In München hatten Chabot und Nikola Soldo zum ersten Mal in der Saison das Abwehr-Duo in der Zentrale gebildet. Denn neben dem Langzeitverletzten Luca Kilian war mit dem erkrankten Timo Hübers kurzfristig auch der zweite Stamm-Innenverteidiger ausgefallen. Doch das war nicht zu merken, im Gegenteil, Chabot und Soldo überzeugten mit starkem Spiel. Bereits beim 7:1 gegen Bremen hatte Chabot an der Seite von Hübers überzeugend gespielt.
Der gebürtige Hanauer kämpft beim FC um seinen Vertrag. Der Innenverteidiger war im Januar 2022 von Sampdoria Genua für 18 Monate an die Kölner ausgeliehen, um dort zu spielen. Doch das gelang erst nicht. Neben den Anpassungsproblemen bremsten ihn Corona und eine Verletzung aus. Nur acht Pflichtspiele standen für ihn am Jahresende zu Buche, und einige davon verliefen unglücklich für Chabot. Beim Pokalaus in Regensburg verschoss er einen Elfmeter, im Playoff-Hinspiel um den Einzug in die Conference-League-Playoffs gegen Fehérvár flog er nach 20 Minuten vom Platz.
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Schwierige Vertragssituation
Doch Chabot hat sich mit viel Fleiß und Disziplin zurückgekämpft. Er ist plötzlich wichtig. Der frühere U-21-Nationalspieler fühlt sich wohl in Köln und würde gerne bleiben. Doch das gestaltet sich schwierig. Bei Genua steht er bis 2024 unter Vertrag. Zwar wurde eine für die Kölner bindende Kaufoption in Höhe von etwa 2,5 Millionen Euro ausgehandelt, doch die greift erst bei 25 Saison-Einsätzen, auf die Chabot nicht mehr kommen kann. Zudem wäre die Summe für den FC nur schwer zu stemmen. „Bei Jeff haben wir die Situation, dass er eine gewisse Anzahl von Spielen braucht, dass wir ihn für eine gewisse Summe dann holen. Diese Anzahl wird er nicht mehr erreichen“, bestätigt Trainer Steffen Baumgart. Chabot hat sechs Pflichtspiele absolviert, nur noch 17 stehen aus.
Doch sollte Chabot so weitermachen, könnten sich seine Hoffnungen vielleicht doch noch erfüllen. „Wenn er so spielt, ist doch klar, dass man sich Gedanken macht, ob er nicht weiterhin hier bleibt. Diese Leistungen zeigen aber auch, dass er hier bleiben möchte“, sagt Baumgart, der dem Abwehrspieler eine „gute Entwicklung“ attestiert. Doch diese Entscheidungen treffe der Verein erst später. Baumgart will vorerst mit Spielern wie Chabot täglich arbeiten und sie weiterentwickeln. „Dann sehen wir auch eine klare Leistungssteigerung. Es ist unsere Aufgabe, die Jungs besser zu machen“, sagt Baumgart. Bei Chabot geht das schon mal in die richtige Richtung.