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Baumgarts RuckredeFC-Trainer kritisiert die Stadt für Zustand des Geißbockheims

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Auf und neben dem Platz immer mit Leidenschaft dabei: FC-Trainer Steffen Baumgart.

Köln – Die personelle Situation und das kommende Bundesliga-Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen RB Leipzig waren am Donnerstag abgehandelt, da kam Steffen Baumgart noch einmal richtig in Fahrt. Der Trainer des 1. FC Köln schwor in einer Art Ruck-Rede gleich den ganzen Klub ein, sparte aber auch nicht mit Kritik an der Stadt Köln.

Auslöser waren Aussagen von Klub-Legende Lukas Podolski im „kicker“. Der Weltmeister hatte nicht zum ersten Mal kritisiert, dass der FC sein Potenzial schon seit Jahrzehnten nicht mehr richtig ausschöpfe. Darauf angesprochen, beließ es Baumgart nicht bei einer kurzen Antwort. „Lukas Podolski hat nicht Unrecht, aber er war auch ein Teil davon. Als er da war, hat sich der FC ja auch nicht großartig weiterentwickelt, das muss man ja klar sagen“, sagte Baumgart und legte dann den Finger in die Wunde: „Es stimmt schon, dass sich andere besser entwickelt haben. Der Verein hat nicht alles ausgeschöpft, was man ausschöpfen kann. Aber uns fehlt auch oft Unterstützung, um Lösungen finden zu können. Sonst wirst du diesen Standort auf Dauer nicht so halten können, wie wir uns das alles wünschen.“

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Obwohl es derzeit sportlich mit sieben Punkten nach vier Spielen nach Wunsch läuft, kann auch Baumgart nicht mit allem im Klub zufrieden sein. Nicht zum ersten Mal (auch schon in dieser Zeitung) sprach er ein leidiges Problem an, das seit Jahren bekannt ist, aber bisher stets am politischen und gesellschaftlichen Widerstand gescheitert ist: Ausbau und Modernisierung des Geißbockheimes. „Wir sind in der Infrastruktur weit hinter so manchem Zweitligisten.“ Was Kabinen und Plätze angehe, sei der FC am ganz unteren Ende, meinte der frühere Paderborner Trainer. „Ich hab einen überragenden Trainingsplatz und ein überragendes Stadion, bei allen anderen Plätzen sind bald mehr Löcher als sonst etwas.“

Baumgarts Appell an die Stadt

Der Ex-Profi appellierte auch deutlich an die Stadt: „Ich möchte mal hören, was geht und nicht, was nicht geht. Der 1. FC Köln ist der größte Werbeträger dieser Stadt. Da müssen wir Wege finden, wie Sachen möglich gemacht werden. Ich wünsche mir: Alle an einem Strang, dieser Verein, diese Stadt, um einen geilen Weg nach oben zu finden.“ Der Applaus vieler Fans dürfte ihm bei der Wortmeldung sicher sein.

Bei diesen steht Baumgart nach dem guten Start hoch im Kurs. Der hat sogar für eine Art Aufbruchsstimmung gesorgt, das sah auch der Trainer so: „Ich habe das Gefühl, dass eine Euphorie da ist. Der Verein strahlt sehr viel Positives aus.“

Mit Mut gegen den Vizemeister

Auch gegen Vizemeister Leipzig, der mit erst drei Punkten seinen Ansprüchen noch erheblich hinterherläuft und in der Königsklasse bei Manchester City 3:6 verlor, rechnet sich Baumgart etwas aus. Der Coach will erneut mutig spielen. „Wir sind nicht in der Lage, auf Konter zu spielen, weil uns die Endgeschwindigkeit fehlt. Also müssen wir die Bälle vorne gewinnen, um einen kurzen Weg zum Tor zu haben. Wir gehen mit einem klaren Plan und offenem Visier nach vorne.“ Denn auf die Hoffnung alleine, auf die wolle er sich nicht verlassen. Das gilt für das Spiel gegen Leipzig, aber auch für die Zukunft des Klubs.