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FC gewinnt in TschechienOndrej Duda hält die Hoffnung am Leben

Lesezeit 4 Minuten
Dietz_verfolgt

Florian Dietz wird von der Slovacko-Abwehr verfolgt.

Uherske Hradiste – Einen Tag nach der Nebel-Farce hat der 1. FC Köln am Freitagmittag in Uherské Hradiště den Durchblick behalten. Zwar stieg kurz vor Ende des Spiels Rauch aus dem Kölner Fanblock auf. Doch das waren bengalische Feuer der Freude nach dem Goldenen Tor. Durch einen von Ondrej Duda in der 82. Minute verwandelten Elfmeter gewann der FC das fünfte und so wichtige Gruppenspiel in der Conference League beim 1. FC Slovácko 1:0.

Damit bleibt die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart im Rennen um den Einzug in die K.o.-Runde. Mit nunmehr sieben Punkten ist der FC Tabellendritter hinter Spitzenreiter Nizza und Partizan Belgrad (beide acht Zähler). Die Kölner haben das Weiterkommen in der Hand, brauchen im Gruppenfinale am Donnerstag (21 Uhr) daheim gegen Nizza allerdings einen Sieg. Slovácko dagegen ist ausgeschieden.

Baumgart lobt sein Team

„Man hat gesehen, dass die Jungs gegen einen schwierig zu spielenden Gegner alles rausgehauen haben. Es war nicht nur ein Arbeitssieg, es war aus meiner Sicht auch gut gespielt. Obwohl der Gegner sehr tief stand und nur auf Konter gewartet hat, haben wir es gut gemacht und können zufrieden sein“, resümierte Steffen Baumgart am Ende einer aufreibenden Reise.

Die Nebel hatte sich am Freitag gelichtet, von 13 Uhr an rollte der Ball – und zwar ab Minute acht, nachdem am Abend zuvor nach zwei vergeblichen Versuchen die Partie wegen stark eingeschränkter Sicht abgebrochen worden war. In Tschechien war am Freitag Nationalfeiertag, also war auch für die heimischen Fans der Stadionbesuch kein Problem. Die Kölner Fans bewiesen ohnehin Durchhaltevermögen: Die meisten hatten einen Tag in der Mährischen Slowakei drangehängt. Das war nicht für jeden einfach, denn die Betten-Kapazität in der 25 000-Einwohner-Stadt Uherské Hradiště ist begrenzt. Zudem musste die Abreise neu geplant werden. Der Stimmung im Kölner Block tat das allerdings keinen Abbruch.

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Die Ausgangslage hatte sich für Baumgarts Team noch einmal verschlechtert. Nizza hatte am Vorabend Partizan 2:1 besiegt, damit war definitiv klar: Bei einer Niederlage in Tschechien wäre der FC vorzeitig ausgeschieden. Die Kölner übernahmen nach einer Anfangsphase mit vielen Ballverlusten die Initiative. Die Tschechen standen solide in der Defensive, das reichte gegen die Gäste, die zu umständlich und ungenau agierten. Slovácko hatte die beste Chance der ersten Halbzeit: Pedersen konnte eine Flanke nicht verhindern. Doski entwischte Schindler im Rücken und köpfte an den Pfosten.

Eine Steigerung musste her. Die kam auch. Und der FC hatte die große Chance zu Führung. Nach dem bis dato besten Kölner Angriff legte Denis Huseinbasic im Strafraum perfekt für Sargis Adamyan ab. Beim Schussversuch wurde der FC-Stürmer von Travnik gefoult. Den Elfmeter vergab allerdings Florian Kainz, Slováckos Torwart Nguyen ahnte die Ecke und parierte (51.). Es war nun Gift im Spiel. Nachdem Kainz in Höhe der Mittellinie abgeräumt worden war, leisteten sich die Trainer Steffen Baumgart und Martin Svedik an der Seitenlinie ein Wortgefecht. Beide sahen Gelb.

Baumgart bringt frische Offensivkräfte

Der FC-Trainer brachte für die schwachen Angreifer Florian Dietz und Adamyan mit Ondrej Duda und Linton Maina neue Kräfte. Und fast hätte sich das gleich bezahlt gemacht: Nach Pass von Maina hatte Duda die Chance zur Führung, scheiterte aber (78.). Doch zwei Minuten später durften die Kölner jubeln: Wieder gab es Elfmeter für den FC, nachdem Kohut ganz plump im Strafraum Steffen Tigges gefoult hatte. Diesmal behielten die Gäste in Person von Duda vom Punkt die Nerven: Nguyen blieb stehen, Duda schob ins linke untere Eck ein – hinter dem Tor rasteten die Kölner Fans vor Freude aus (82.).

Skhiri in Slovacko

Kölns Ellyes Skhiri (rechts) gegen Slovackos Marek Havlik

Es war ein beruhigender Schlusspunkt nach aufreibenden Tagen. „Es war ein sehr intensives Spiel mit vielen Fouls. Wir sind sehr froh, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben. Ich bin froh, dass Ondrej den Elfmeter reingemacht hat. Wir hatten aber auch weitere Chancen. Es war ein gutes Spiel von uns, wir sind meiner Meinung nach der verdiente Sieger“, sagte Florian Kainz.

1. FC Slovacko: Nguyen - Tomic, Hofmann, Kadlec, Kalabiska - Travnik (59. Kohut), Danicek, Havlik - Petrzela (69. Holzer), Mihalik, Doski (84. Vecheta); 1. FC Köln: Schwäbe - Schindler, Kilian, Hübers, Pedersen - Skhiri, Martel - Huseinbasic, Kainz (74. Duda) - Dietz (61. Tigges), Adamjan (73. Maina, 90. Schmid).

Schiedsrichter: Kruaschwili (Georgien); Tor: 0:1 Duda (82., FE); Bes. Vork.: Nguyen (Slovacko) hält Foulelfmeter von Kainz (51.); Zuschauer: 7333.