Der 1. FC Köln holt beim abstiegsgefährdeten Aufsteiger Schalke 04 ein 0:0 – Die Kölner Profis Hector und Selke verletzten sich.
FC in der AnalyseÄrgerliche Verletzungen und ein Kölner Punkt im „Abstiegskampf“
Timo Hübers hatte zum Abschluss der englischen Woche mit den bemerkenswerten Ergebnissen gegen Bremen (7:1) und in München (1:1) eine treffende Einordnung parat. „Für die Zuschauer war das nicht das größte Spektakel, aber solche Spiele gehören für uns nach wie vor dazu“, sagte der Abwehrchef des 1. FC Köln nach dem 0:0 beim weiterhin extrem abstiegsbedrohten FC Schalke 04. Besondere Aufmerksamkeit hatte dem Einschub „nach wie vor“ zu gelten: Denn der FC ist trotz der jüngsten Auftritte nach wie vor nicht der Verein, der eine furios kämpfende Schalker Mannschaft in der ausverkauften Veltins-Arena sicher bezwingt.
Daher konnte Hübers mit dem Resultat gut leben. „Absolut okay“, sagte er. Auch Steffen Baumgart konnte gut mit dem Ausgang leben. „Wir freuen uns über den Punkt, haben uns den hart erarbeitet. Es waren 90 Minuten kompletter Abstiegskampf, ich bin zufrieden“, sagte der Kölner Trainer.
Am Samstag hatten rund 3000 Schalker Fans ihre Mannschaft beim Abschlusstraining in den Spieltag verabschiedet. Anhänger der Gelsenkirchener hatten 200 000 Euro gesammelt, um den letzten verbliebenen Flutlichtmast des alten Parkstadions zu renovieren, der am Samstagabend den Himmel über Schalke erleuchtete. Ein emotionaler Moment war das für den Verein, bei dem in diesen Tagen einmal mehr das Licht auszugehen droht. „Angesichts dieser Bilder, war klar, was auf uns zukommen würde“, sagte Thomas Kessler nach der Partie und befand: „Großes Kompliment: Die Jungs haben alles auf dem Platz gelassen.“
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Hektische Partie zwischen Köln und Schalke vor 61.000 Zuschauern
Schalke präsentierte sich den 61 000 Zuschauern in der Gelsenkirchener Arena angemessen entschlossen. Nach den Ergebnissen des Samstags sah der Tabellen-Letzte eine gute Chance, zu den Nicht-Abstiegsplätzen aufzuschließen. Gleichzeitig galt diese Gelegenheit aber auch als eine der letzten – entsprechend hektisch entwickelte sich die Partie im eisigen Stadion. Nach dem Rausch gegen Bremen und dem kampfstarken Auftritt in München schien es ein wenig leichter zu werden für Baumgarts Mannschaft, neun Partien hatte der FC gegen Schalke nicht verloren.
Köln trat selbstbewusst auf, und nach ein paar Minuten zu Beginn, in denen Schalke den Weg nach vorn suchte und Marvin Schwäbe (2.) gegen Jenz spektakulär parieren musste, beruhigte sich die Partie. Die Mannschaften gestatteten einander wenig bis nichts. Beide Kontrahenten blieben über die gesamte Dauer bei einer Passquote unter 70 Prozent. Ein guter Indikator war das für die Darbietung auf dem Rasen, die das Publikum an die Grenzen des erträglichen führte – jedenfalls jenen Teil, der mehr sehen wollte als Willens- und Kampfstärke.
Fußballerisch war der Nachmittag unter dem geöffneten Arenadach eine in jeder Hinsicht frostige Veranstaltung. Kölns Florian Kainz blieb dennoch positiv. „Das war Abstiegskampf“, resümierte der Österreicher, „beide Mannschaften haben das voll angenommen. Ein cooles Spiel, obwohl es nicht die Vielzahl an Großchancen gegeben hat.“ Tatsächlich hatten die Kölner zwar sechs Torschussversuche abgegeben, von denen allerdings nicht einer aufs Tor gegangen war. Eine lausige Ausbeute.
FC beklagt ärgerliche Verletzungen vor der Pause
Aus Sicht des FC nahm der Ausflug nach Gelsenkirchen kurz vor der Pause ärgerliche Züge an, als Davie Selke vom Platz humpelte; der Mittelstürmer hatte sich in einem Zweikampf mit Krauß verletzt. Und die schlechten Nachrichten rissen nicht ab: Auch Jonas Hector kehrte nicht aus der Kabine zurück. Kölns Kapitän hatte eine Kopfverletzung erlitten, sich anschließend in der Kabine übergeben und braucht nun Ruhe.
Der zweite Durchgang blieb erbittert umkämpft, der eingewechselte Sargis Adamyan schoss bei seinem ersten Einsatz nach der Winterpause einen Ball eher kläglich am langen Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite hatte Krauß eine Kopfballchance für die Gastgeber. Doch Entscheidendes geschah nicht mehr.
So blieb die Frage, wem das Resultat mehr nutzte, den Kölnern oder den Schalkern die tief im Keller festhängen und den Lichtschalter suchen. Thomas Kessler fasste es treffend zusammen: „Wenn du hier nicht gewinnen kannst, darfst du wenigstens nicht verlieren. So haben wir einen Punkt mehr auf unserem Weg geholt, 40 Punkte zu sammeln.“