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FC in der AnalyseBaumgart lächelt in Berlin: Köln schiebt sich auf Rang sechs

Lesezeit 4 Minuten
Baumgart lächelt

Zufriedener FC-Trainer: Steffen Baumgart

Berlin – Es hat schon mächtigere Kölner Auswärtsblöcke gegeben als jenen am Sonntagnachmittag im Berliner Olympiastadion; dennoch begaben sich die Profis des 1. FC Köln nach dem Schlusspfiff gern zu ihren 100 mitgereisten Fans, um sich für die Unterstützung im mit nur 3000 Zuschauern gefüllten Stadion zu bedanken. Die Fans gaben den Dank gern zurück, ihre Reise in die Hauptstadt hatte sich gelohnt: Nach einem 3:1 (2:0)-Sieg zum Jahresauftakt bei Hertha BSC steht der FC nun auf dem sechsten Tabellenplatz, nur zwei Punkte hinter den Champions-League-Rängen.

Es war ein extrem arbeitsreicher Start ins neue Jahr, allerdings gehört hartes Arbeiten zu den Kernkompetenzen der Kölner. Erst während der Länderspielpause im November war im Olympiastadion ein neuer Rasen verlegt worden, und obgleich darauf seitdem nicht allzu viel Fußball gespielt worden ist, sah der Platz bereits nach dem Aufwärmen schlimm aus. „Es war nicht einfach, aber wir haben es angenommen und das Beste daraus gemacht“, sagte Innenverteidiger Luca Kilian später nicht ohne Stolz. „Es waren schwierige Bedingungen, einen solchen Platz habe ich selten erlebt“, kommentierte FC-Trainer Steffen Baumgart nach dem Schlusspfiff.

Köln ackert im Olympiastadion

Für eine Mannschaft, die sich wenig schert um die äußeren Bedingungen, bedeutet ein schlechter Rasen tatsächlich kein unüberwindbares Hindernis, und kämpfen kann man auf einem Acker nicht weniger gut als auf bestem Grün. Daher dauerte es nicht allzu lange, ehe der 1. FC Köln sich eingerichtet hatte vor 3000 Fans im 75 000 Zuschauer fassenden Rund, das sich an diesem Januarnachmittag einmal mehr von seiner bitterkalten Seite präsentierte.

Köln zeigte sich aktiv, griff mutig an und rückte weit auf, was in der fünften Minute zum ersten Berliner Konter führte, den Myziane Maolida allerdings eher kläglich zu Ende brachte. Konter sind eine Seite der Kölner Spielanlage, die andere sind Ballaktionen im gegnerischen Strafraum. Und von denen erspielte sich der FC zahlreiche. So in der 19. Minute, als Schaub einen Direktschuss aus schwierigem Winkel versuchte und Duda den Abpraller aufs Tor köpfte.

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Köln war im Spiel und hatte den deutlich besseren Plan. Dennoch musste Marvin Schwäbe gegen Maolida eine überragende Fußabwehr zeigen (28.), um seine Mannschaft vor einem Rückstand zu bewahren. Eine Minute später ging der FC allerdings in Führung. Mark Uth stahl sich auf der linken Seite davon und schickte das Gemälde einer Flanke in den Berliner Strafraum, wo Anthony Modeste seinen ersten Treffer des neuen Jahres erzielte.

Modeste netzt

Trifft zum neunten Mal in dieser Saison per Kopf: Anthony Modeste

Nur drei Minuten später fiel Duda eine Berliner Kopfballabwehr vor die Füße, der Slowake schloss sofort ab und profitierte dabei auch davon, dass Schwolow die Sicht versperrt war. Köln führte 2:0 und hätte bis zur Halbzeitpause noch erhöhen können, derart von der Rolle war die Hertha in diesen Minuten. Tayfun Korkut jammerte den Berliner Chancen später nach, Herthas Trainer hat nach wie vor Schwierigkeiten, seinen teuren Kader zu stabilem Auftreten zu bewegen. „Es gab riesige Räume, da hätten wir mehr draus machen und in Führung gehen müssen.“

Der FC hielt auch nach dem Seitenwechsel die Intensität im Pressing hoch und ging klar auf das dritte Tor. Von Berlin kam aus dem Spiel bemerkenswert wenig – allerdings drehte Vladimir Darida, Berlins Bester am Sonntag, nach einer knappen Stunde einen Freistoß durch den Kölner Fünfmeterraum, der im Kölner Tor einschlug, ohne von einem Kollegen berührt worden zu sein.

Jubel um Duda

Jubel auf Seiten des FC nach dem 2:0 durch Duda.

Gute Reaktion auf den Anschluss

Das war ein Rückschlag, doch an ihrer Spielanlage veränderten die Kölner nichts, obgleich der schwere Boden im ersten Spiel nach der Pause die Kraft aus den Beinen sog. Echte Chancen hatten die Gastgeber in der letzten halben Stunde allerdings nicht mehr, stattdessen gelang dem eingewechselten Jan Thielmann mit einem überragend abgeschlossenen Alleingang der entscheidende Treffer. „Wir haben immer wieder versucht, Torchancen zu haben. Nach so einem Anschluss geht einem schnell die Muffe wir haben es aber gut gemacht und uns nicht hinten reingestellt“, befand Baumgart.

Was die Kölner nun von Rang 6 aus mit dem Rest der Saison anfangen wollen, ließen sie offen. „Wir gehen es Spiel für Spiel an“, sagte Luca Kilian, und weiter: „Wir wollen einfach eine geile Rückrunde spielen.“