KommentarWarum Stögers BVB-Engagement nicht überraschend kommt
Köln – Sogar im Business Bundesliga kommt es nicht alle Tage vor, dass ein Trainer nur sieben Tage nach seiner Demission bei einem Liga-Konkurrenten vorgestellt wird. Im Fall von Peter Stöger ist der Vorgang sogar außergewöhnlich. Während große Teile der Kölner Anhängerschaft dem charismatischen Österreicher noch Tränen hinterherweinen, steht er schon bei Borussia Dortmund auf der Matte. Bereits in der Sommerpause hatte der BVB mit Stöger und Stöger mit dem BVB geflirtet, doch der Coach sagte damals ab.
Verübeln kann man dem Österreicher jetzt nicht, dass er die große Chance Borussia nutzen will. Solch eine bietet sich schließlich nicht alle Tage. Vielleicht will er es dem FC-Präsidium auch zeigen, sein Abgang in Köln nach vier erfolgreichen Jahren war am Ende unschön. Ob Stögers Dienstbeginn beim BVB am Sonntag so geplant und möglicherweise insgeheim schon abgesprochen war? Beim FC reagierte man empört und geht von einer Inszenierung aus, die Stögers Wechsel noch vor der Winterpause ermöglichen sollte.
Stöger war sieben Tage ohne Job
Dagegen spricht, dass sich sein Co-Trainer Manfred Schmid vor sechs Tagen in Köln an der Hüfte operieren ließ und ausfällt. Doch dass Stöger in Dortmund gelandet ist, überrascht nicht. Die Mechanismen und Handlungen in der Branche sind banaler und naheliegender, als viele denken. Stöger war auf dem Markt, der BVB war an ihm interessiert. Jetzt kommen beide zusammen.
Stöger hat sicherlich nicht nur gespielt, dass ihm Köln, der FC und die Menschen ans Herz gewachsen sind. Dennoch hielt ihn das alles nicht davon ab, nur sieben Tage nach seiner emotionalen Trennung in Dortmund anzuheuern, wo er ja auch hoch bezahlt wird. So viel zu Nibelungentreue, Jeföhl, kölscher Jung etc... Wer als Fan daran glaubt, ist selbst schuld.