Kommentar zu FC-UltrasKölner „Wilde Horde“ hat mit Banner ein Zeichen gesetzt
Köln – Am Sonntag prangte ein Banner auf der Südtribüne, mit dem die Ultra-Gruppierung „Wilde Horde“ ihre Solidarität ausdrückte zur den „Supras Auteuil“. Die Fan-Organisation von Paris Saint-Germain ist verboten, seit vor mehr als zehn Jahren bei Auseinandersetzungen unter ihrer Beteiligung ein Fußballfan ums Leben kam.
Am Donnerstag waren Mitglieder dieser verbotenen Vereinigung an den Krawallen im Stadion von Nizza beteiligt. Nicht viel hat gefehlt, und wieder wäre jemand gestorben. Ein Franzose stürzte während der Auseinandersetzung aus dem Mittelrang und erlitt schwere Verletzungen.
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Diese Eskalation bedarf umfassender Aufklärung, der 1. FC Köln hat das seit Donnerstag mehrfach angekündigt. Aufklärung tut Not, um eine Basis zu haben, auf der Verein und Fanszene im Gespräch bleiben können. Denn ohne Dialog wird der 1. FC Köln das Gewaltproblem in Teilen seiner Fanszene nicht in den Griff bekommen.
Beziehungen nach Paris sind für die „Wilden Horde“ unverhandelbar
Mit ihrem Banner haben die Ultras der „Wilden Horde“ jedoch ein Zeichen gesetzt: Die Beziehungen nach Paris sind für sie unverhandelbar. Wie offenbar auch unverhandelbar ist, dass Gewalttäter in ihren Reihen entweder aus Angst, falsch verstandener Solidarität oder stiller Bewunderung geduldet werden.
Für Fußballfans steht der Verein grundsätzlich über allem. Die Ultras der „Wilden Horde“ haben am Sonntag angedeutet, dass sie bereit sind, ihre Gruppe über den Verein zu stellen. Das müssen Geschäftsführung und Präsidium des FC wissen, bevor sie den Dialog mit ihren Ultras aufnehmen. Und der Szene klare Grenzen aufzeigen.