In der Hinrunde punktete der FC oft unter den Möglichkeiten. Nun ist die Mannschaft frischer – und stabiler.
Kommentar zum 1. FC KölnBaumgarts Team schöpft sein Potenzial aus
In den bislang vier Partien des neuen Jahres hat der 1. FC Köln nur zwei Gegentore kassiert, und das trotz Kontrahenten wie dem FC Bayern oder RB Leipzig. Vor der Winterpause hatte Steffen Baumgarts Mannschaft noch drei Bundesligaspiele in Folge verloren und war der Abstiegszone ungemütlich nahegekommen. Die Mannschaft hat sich deutlich stabilisiert.
Nun wäre es allerdings zu einfach, die neue Kölner Sicherheit am Wirken der Innenverteidiger festzumachen. Jeff Chabot und Timo Hübers zeigten sich zuletzt zwar in starker Form, gegen den FC Bayern bestätigte zudem Nikola Soldo die guten Eindrücke aus der Vorbereitung. Doch gerade beim 1. FC Köln ist das Verhindern von Toren eine gemeinschaftliche Aufgabe. Selten entspringen Gegentreffer dem Versagen des Einzelnen.
Deutlich mehr Gegentore als statistisch erwartet
Allerdings fällt auf, dass die Kölner schon im alten Jahr mehr Tore kassierten, als die Zahlen vermuten ließen. Das statistische Modell der „erwartbaren Gegentore“ etwa berechnet die Qualität von Torchancen. Demnach kassierte der FC in der Hinrunde gemessen an der Qualität der gegnerischen Möglichkeiten zu viele Gegentore. Und auch am anderen Ende des Spiels sah es nicht gut aus: Denn gemessen an der Qualität der eigenen Chancen traf Köln klar zu selten.
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Die „Expected Goals“-Methode ist durchaus etabliert und stellt gut dar, ob eine Mannschaft über oder unter ihren Möglichkeiten abschneidet. Im Falle der Kölner ist der Befund verblüffend: Hätten Tore und Gegentore nach den statistischen Erwartungen gefallen, wäre Köln hinter dem FC Bayern, Mainz 05 und RB Leipzig Tabellen-Vierter.
Die Zahlen stützen den Eindruck, den viele Beobachter in der Hinrunde hatten: Baumgarts Mannschaft punktet schlechter, als sie spielt. Das scheint sich nun zu verändern – eine Beobachtung, die mit den Hoffnungen der FC-Verantwortlichen korrespondiert. Denn offenbar genügte die körperliche Verfassung in der ersten Halbserie, um noch gewaltige Laufleistungen zu produzieren. Doch fehlte die Frische, um in den entscheidenden Situationen präsent zu sein. Das hat sich offenbar geändert.
Potenzial und Ausbeute in Übereinstimmung zu bringen, war eine der entscheidenden Aufgaben für die Rückrunde. Nach dem Start ins neue Jahr mit vier Spielen ohne Niederlage bleibt festzustellen: Dieses Ziel ist erreicht.