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Kommentar zum DerbyDer Sieger des 2:2 heißt 1. FC Köln

Lesezeit 2 Minuten
Volles FC-Stadion

Der 1. FC Köln darf im Derby vor ausverkauften Rängen antreten.

Köln – Weil ein Fußballspiel neben einer sportlichen auch eine emotionale Seite hat, wird das 2:2 des 1. FC Köln gegen Bayer 04 Leverkusen vom 23. Oktober 2021 als emotional herausragendes Ereignis in die Derby-Geschichte eingehen. Alles an diesem Fußballspiel war Teil einer perfekten Inszenierung: das Wetter, die Kulisse, die Stimmung, die Dramaturgie. Es war der Traum, den alle, die dieses Spiel in seiner Originalumgebung lieben, seit März 2020 gehabt haben. Dass es trotz Corona irgendwann wieder so sein kann.

Hinter diesem Stück Lebensglück, das den Menschen vor allem aufgrund ihrer Impfdisziplin zurückgegeben werden konnte, verschwindet das bloße fußballerische Geschehen, obwohl es für sich genommen auch spektakulär war. Ein vermeintliches Spitzenteam der Bundesliga zeigt eine halbe Stunde das Potenzial seines Hochglanzkaders, geht spielerisch leicht mit 2:0 Toren in Führung und läuft im Fünf-Minuten-Takt in Überzahl auf das Tor des Gegners zu. Der klammert sich verbissen an eine Chance, die ihm die Nachlässigkeit des Gegners bietet, kämpft sich zurück ins Spiel, erzielt den Ausgleich und hätte am Ende sogar gewinnen können.

Mut trotz sieben Gegentreffern

Dieses formale Unentschieden war ein eindeutiger Sieg des 1. FC Köln, der sich auch durch sieben Gegentore in Folge (das 0:5 in Hoffenheim eingerechnet) nicht von seinem Weg des Mutes und der Leidenschaft abbringen ließ. Mehr als 300 Millionen Euro Unterschied im geschätzten Kaderwert zwischen beiden Klubs verschwanden am Ende hinter dem puren Willen, dieses Spiel nicht zu verlieren. Das ist die neue Qualität des 1. FC Köln unter Trainer Steffen Baumgart. Deshalb wird der Abstiegskampf nach Jahren der fußballerischen Depression erst einmal kein Thema am Geißbockheim sein.

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Bayer 04 hat im Bemühen, seinem eigenen Anspruch als Spitzenmannschaft gerecht zu werden, einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Eine Spitzenmannschaft hätte dieses Spiel nach der frühen 2:0-Führung noch in der ersten Halbzeit entschieden oder – falls dies doch nicht gelungen wäre – die Partie in der zweiten Halbzeit zumindest spielerisch kontrolliert. Der 1. FC Köln hat seinen Anspruch, auch weit talentiertere Mannschaften in Probleme bringen zu können, klar erreicht. Deshalb war er an einem perfekten Fußball-Tag der verdiente Sieger dieses Unentschiedens.