Kommentar zur Lage des 1. FC KölnWoche für Woche am Limit – eine gigantische Leistung
Köln – Im Fußball gibt es Dinge, die schwer bis gar nicht zu erklären sind. In die Kategorie solcher Mysterien gehört das, was am Samstag in Mönchengladbach geschehen ist. Konkret: Wie der 1. FC Köln das rheinische Derby gewinnen konnte. Beziehungsweise: Wie es passieren konnte, dass die Borussia das Spiel nach einer ihrerseits herausragenden ersten Halbzeit einfach herschenkte.
Vor der Pause sah es aus wie das, was es war, auch wenn die Tabelle es gegenwärtig nicht zeigt: Wie das Duell eines Champions-League-Teilnehmers mit einer Mannschaft, die sich schon über eine einstellige Abschlussplatzierung freuen würde. Den Kölnern fehlte gegen die in der Offensive fantastische Borussia – Raffael! Stindl! Hazard! – der Zugriff auf das Spiel und die Gegenspieler, die Orientierung in der Abwehr sowie Inspiration und Ruhe im Spiel nach vorn. Und niemand glaubte daran, dass der – mit viel Glück und viel Kessler – nur 0:1 zurückliegende FC das Duell noch würde drehen können.
Aber: Ob Schalke, der FC Bayern, Hoffenheim oder nun die Borussia – wer gegen Köln nachlässig ist, wird bestraft. Das ist eine der Lehren dieser nicht mehr ganz so jungen Saison. Und das spricht im aktuellen Fall natürlich auch gegen Mönchengladbach, generell aber für den FC. Es ist ja so, dass der Kader nach wie vor nicht für das Erreichen eines internationalen Wettbewerbs konzipiert ist.
Das wird deutlich, wenn ein Gegner wie Mönchengladbach in Fahrt kommt. Die Kölner spielen, wie sie selbst stets sagen, seit Saisonbeginn zumeist am Limit ihrer Möglichkeiten. Aber: Dieses Limit unabhängig von der Qualität des Gegners recht zuverlässig im Verlauf nahezu eines jeden Spiels zu erreichen, ist eine gigantische Leistung. Und ein Derbysieg und der andauernde Aufenthalt im oberen Tabellendrittel sind als angemessener Lohn ja auch nicht übel.