AboAbonnieren

Kommentar

Podolski und FC
Eine neue Verbindung, die Chancen birgt

Ein Kommentar von
Lesezeit 3 Minuten
Lukas Podolski und FC-Präsident Werner Wolf im Trainingslager der Kölner im Juli 2023

Lukas Podolski und FC-Präsident Werner Wolf im Trainingslager der Kölner im Juli 2023

Lukas Podolski hat noch nicht entschieden, wie es für ihn beim 1. FC Köln weitergeht. Doch vieles deutet darauf hin, dass er früher oder später eine Funktion bei seinem Heimatklub übernimmt.

Lukas Podolski ist klug genug, die Dinge nacheinander anzugehen. Der Weltmeister hat schon während seiner Spielerkarriere damit begonnen, sich unternehmerisch zu betätigen und damit dafür gesorgt, dass es ihm nicht langweilig wird, sollte eines Tages der aktive Fußball nicht mehr den Großteil seines Alltags einnehmen. Zwar scheint nicht alles, was er tut, von langer Hand geplant zu sein. Doch scheint Podolski ein Talent für richtige Entscheidungen zu haben.

Eine lange Folge richtiger Entscheidungen führt in Summe zum Erfolg. Podolski hat sich neben seiner Karriere bislang in Feldern bewegt, in denen er sich gut genug auskennt, um das Gute vom Schlechten unterscheiden zu können. Döner, Eiscreme, zuletzt eine neue Hallenfußball-Serie: Der 39-Jährige will offenbar nicht allein auf das Urteil anderer Leute angewiesen sein.

Alles erlebt im Profifußball

Es ist daher naheliegend, dass er sich nach der Karriere dem Bereich zuwenden wird, in dem er die größte Expertise hat: dem Fußball. Köln, der FC Bayern; Premier League, Türkei, Italien und Japan. Dazu die Jahre mit dem DFB. Man wird lange suchen müssen, um jemanden zu finden, der im Fußball mehr erlebt hat als Lukas Podolski – und dabei überwiegend in der ersten Reihe gestanden hat; ob als Teenager in Köln, auf dem Podium der Nationalmannschaft oder nun in Zabrze.

Ein Bekenntnis zum 1. FC Köln wird er vorerst nicht abgeben, und es ist wahrscheinlich, dass Lukas Podolski noch nicht konkret geplant hat, ob er eines Tages eine Funktion beim 1. FC Köln übernehmen wird. Doch scheinen die Dinge darauf zuzusteuern: Dass er nun sein Abschiedsspiel vor ausverkauftem Haus in Müngersdorf austrägt, dürfte die Verbindung zum 1. FC Köln und seinen Fans erneuern. Es scheint ein Karrieremotto des Fußballers zu sein: Wir machen jetzt erstmal das Richtige. Und dann sehen wir, was passiert.

Der neu gewählte Mitgliederrat des 1. FC Köln hat sich am Montag konstituiert. Dass Ho-Yeon Kim den Vorsitz verloren hat, kann ein Zeichen dafür sein, dass man dem Vorstand im letzten Jahr seiner Amtszeit einen Neustart gewähren will.

Dennoch wird es für Werner Wolf und seine Stellvertreter schwierig sein, das Gremium für sich einzunehmen. Zumal noch nicht sicher ist, ob der Vorstand überhaupt ein weiteres Mal antritt.

Lukas Podolski könnte dem 1. FC Köln helfen

Podolski ist gut darin, sich Angebote anzuhören. Sollte ihm in den kommenden Monaten etwas Vernünftiges begegnen, könnte er eine schnelle Entscheidung treffen. Mit den richtigen Mitstreitern wäre er womöglich schon in einem Jahr bereit, in die Verantwortung zu gehen.

Für den Verein wäre das eine Konstellation, die Chancen böte. Das Verhältnis des größten Kölner Spielers der vergangenen 20 Jahre zur Fanszene war stets stabil, Podolski könnte helfen, den Verein zu einen und zwischen den unterschiedlichen Interessen zu vermitteln: Als Vertreter des Profisports, dem es stets um maximalen sportlichen Erfolg ging. Aber auch als Wahrer der Interessen des Stadionpublikums.