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Neuer Verteidiger des 1. FC KölnDominique Heintz hat ambitionierte Ziele

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Vom FCK zum FC: Neuzugang Dominique Heintz

Kitzbühel – An sein erstes Tor kann sich Dominique Heintz noch gut erinnern. So ganz verstanden hatte der Dreijährige das Spiel noch nicht, und so fiel der Premieren-Treffer damals auf der falschen Seite. Eigentor. Was damals im 2000 Einwohner zählenden pfälzischen Ort Kirrweiler unter Anleitung seines Vaters Christoph mit einem Missgeschick begann, hat sich 18 Jahre später gut entwickelt. Nach seiner kompletten Fußballjugend beim 1. FC Kaiserslautern wird für Heintz beim 1. FC Köln der Traum vom Bundesligaspieler wahr. Vom „richtigen“ Bundesligaspieler. 13 Minuten im letzten Spiel des Lauterer (und Kölner) Abstiegsjahres 2012 stehen bereits in den Statistiken: „Ich bin dankbar, dass der Traum von der ersten Liga in Erfüllung gegangen ist, dass ich ohne große Verletzung durch die Jugend gekommen bin, dass ich mich immer mit den Besten messen konnte, immer in der besten Liga spielen konnte.“

So wie die Dinge liegen, könnte der Aufstieg rasch weitergehen. Das Verletzungspech hat beim FC mit Mergim Mavraj und Dominic Maroh gleich zwei von Heintz' Konkurrenten erwischt. „Die ideale Variante“, nannte FC-Trainer Peter Stöger den jungen Verteidiger nach der Verpflichtung. Da war Maroh noch gesund. Nun stehen die Chancen des Linksfußes gut, zu Saisonbeginn sofort in der Startelf zu stehen. Das Vertrauen der sportlichen Leitung der Kölner, sagt der 21 Jahre alte Heintz, habe er stets gespürt: „Ich hatte nie das Gefühl, dass ich für die nur einer war, wo man sagt: Naja, probieren wir es mal für ein halbes Jahr, ob es klappt oder nicht. Sie waren richtig überzeugt von mir. Ich mache mir keine Sorgen.“

Vorbild Jonas Hector

Heintz war der erste Transfer, den der FC im Sommer meldete, als es darum ging, Ersatz für Kevin Wimmer zu besorgen. Der Wechsel für 1,5 Millionen Euro Ablösesumme und den nach Lautern transferierten Daniel Halfar war perfekt, bevor Heintz mit der U21 zur EM fuhr – gemeinsam mit seinem neuen Kollegen Timo Horn, der eine ähnliche Vereins-Beziehung mitbringt: Jugendfußballer, Fan, Balljunge. Dass das Turnier in Tschechien mit einer 0:5-Klatsche im Halbfinale gegen Portugal endete, hat Heintz mittlerweile verwunden: „Ich denke, ich habe meine Chance genutzt. Leider hatten wir im Halbfinale viele Ausfälle und waren nicht auf dem Niveau, auf dem man uns kennt. Wir haben aber ja zumindest das Zwischenziel erreicht, das war die Olympiateilnahme.“

Lesen Sie auf der nächsten Seite:Einen Buckel wie Badstuber

Ähnliche Haltung wie Holger Badstuber

Für einen, der seit der U9 in Kaiserslautern spielte, ging Heintz' Abgang aus der Pfalz vergleichsweise friedlich vonstatten. Willi Orban, sein Lauterer Abwehrkollege, musste für den Wechsel zu RB Leipzig viel einstecken. Bei Heintz ging es glatter: „Ich habe immer gesagt, wenn ich Kaiserslautern verlasse, dann nur, um in die erste Liga zu kommen. Das haben alle verstanden. Ich bin mit einem lachenden und einem weinenden Auge gegangen. Natürlich werde ich weiter verfolgen, was der FCK so macht“, sagt er.

Auf dem Platz ist Heintz leicht zu erkennen. In seiner typischen Haltung mit dem kleinen Buckel erinnert er an den Münchner Holger Badstuber. Neben dem Verteidiger-Gardemaß von 1,89 Metern fällt er mit guten Diagonalbällen auf. Auf das erste Profitor wartet er aber auch nach drei Zweitligajahren in Kaiserslautern noch.

Der intensive Pfälzer Dialekt gehört zu seinen Markenzeichen. Bekannt ist er für einen Hang zu schnellen Autos und als Achterbahn-Fan, aber wenn man mit Dritten über ihn spricht, fällt immer das Wort bodenständig. „Egal, wie weit ich es im Fußball schaffen sollte: Ich habe mir vorgenommen, immer der zu bleiben, der ich bin“, sagt Heintz. Der Satz könnte noch auf die Probe gestellt werden, denn seine Ziele sind hoch: „Wenn man mal in der U21 gespielt hat, ist natürlich das Ziel, mal in der A-Nationalmannschaft anzukommen. Aber erstmal zählt die Leistung im Verein und da habe ich Köln jetzt die beste Plattform, mich zu zeigen. Jonas Hector hat es vorgemacht, dass man auch in Köln Nationalspieler werden kann.“