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Rheinisches DerbyAls der 1. FC Köln dem Erzrivalen Starthilfe gab

Lesezeit 3 Minuten
Der in rot gekleidete Stürmer des 1. FC Köln lässt zwei Gegenspieler aussteigen und erzielt ein Tor. Einer seiner Mitspieler schaut zu.

Ein kurzer Moment der Hoffnung für die FC-Fans, als Milivoje Novaković zum zwischenzeitlichen 1:3 für den 1. FC Köln traf.

Vor dem Derby kann der 1. FC Köln aus der jüngeren Geschichte des Erzrivalen Hoffnung schöpfen.

Manche Vergleiche hinken bekanntermaßen. Und doch gibt es gewisse Parallelen zwischen der Saison 2010/11 und der laufenden Spielzeit. Allerdings sind die Vorzeichen der beiden rheinischen Rivalen diesmal umgekehrt.

Trotz eines 4:0-Erfolgs gegen den 1. FC Köln im Rhein-Energie-Stadion zum Ende der Hinrunde, war Borussia Mönchengladbach seinerzeit ans Tabellenende gestürzt. Vor dem 29. Spieltag schienen die Lichter am Niederrhein bereits ausgegangen zu sein.

1. FC Köln: Sechs Heimsiege in Serie

Am 10. April 2011 stand das zweite Derby der Saison an. Der 1. FC Köln war nach einem holprigen Start mittlerweile in halbwegs ruhigen Gewässern und konnte die Distanz zu den Abstiegsrängen konstant auf beruhigendem Niveau halten.

Nach der Winterpause konnten die Kölner sechs Heimsiege in Folge feiern, darunter ein 3:2 gegen den FC Bayern München. Auswärts dagegen gab es, außer dem obligatorischen Sieg in Stuttgart, wenig zu holen. Zuletzt war der 1. FC Köln übel mit 2:6 beim Hamburger SV unter die Räder gekommen.

Die FC-Fans fuhren optimistisch nach Mönchengladbach

Dennoch fuhren die FC-Fans optimistisch nach Mönchengladbach. Viele hofften, dem Erzrivalen eine sportliche Abreibung verpassen zu können. Gesänge über den bevorstehenden Abstieg der Borussia hallten schon vor Anpfiff durch den Nordpark.

Nach Spielende gab es dann mal wieder lange Gesichter im Gästeblock. Bei den Gladbachern dagegen herrschte große Euphorie. Binnen zehn Minuten hatten Arango (29.) und Reus (34., 39.) einen 3:0-Vorsprung herausgeschossen.

Versöhnliches Saisonende für den 1. FC Köln

Novakovićs Anschlusstreffer kurz nach der Pause blieb nur ein kurzes Strohfeuer. Noch zweimal zappelte der Ball im Kölner Gehäuse, das Debakel war komplett. Mönchengladbach schöpfte aus dem höchsten Derby-Sieg seit über dreißig Jahren neuen Mut und schaffte schließlich über den Umweg Relegation den kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt.

Mit drei Siegen gegen Leverkusen (2:0), Frankfurt (2:0) und Schalke 04 (2:1) beendete der 1. FC Köln die Saison 2010/11 immerhin auf einem versöhnlichen 13. Tabellenplatz.

Nach der Starthilfe durch den 1. FC Köln landete Borussia Mönchengladbach in den folgenden zehn Jahren immer unter den ersten zehn in der Tabelle. Darunter einmal als Dritter und dreimal als Vierter. Zuletzt zeigt die Erfolgskurve der Borussia dagegen wieder eine leichte Abwärtstendenz.

Neue Kraft durch einen Derby-Sieg

Ein Sieg im bevorstehenden rheinischen Derby könnte beim 1. FC Köln noch einmal Kräfte wecken, die im Abstiegskampf dringend benötigt werden. Sicherlich wird es dem FC nicht gelingen, die Erfolgsstory des Erzrivalen zu kopieren.

Aufgrund der Transfersperre wäre der Verbleib in der Bundesliga in den nächsten ein bis zwei Jahren dennoch eine beinahe vergleichbare Leistung. Aber wirklich nur beinahe.

Von den letzten sechs Partien in Mönchengladbach konnte der 1. FC Köln übrigens immerhin drei gewinnen. Es muss ja nicht gleich ein 5:1 sein. Starthilfe vom Erzrivalen als eine neue Art der sportlichen Revanche.