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Kommentar zur U21Manche Fans stellen eigenes Ego über den Erfolg des 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
Einsatz_Oberhausen

Jagdszenen im Grüngürtel 

Köln – In der Regionalliga West treffen Traditionsvereine wie Preußen Münster, Alemannia Aachen oder Rot-Weiß Oberhausen unter anderem auf die Zweitvertretungen von Bundesligisten wie dem FC Schalke 04 oder dem 1. FC Köln. In der Vergangenheit wurden diese Begegnungen aus Sicherheitsgründen regelmäßig auf wenig günstige Termine gelegt. Oft parallel zu den Spielen der Erstligisten, um zu vermeiden, dass größere Fangruppe aufeinandertreffen.

Berechtigtes Anliegen der Verbände

Dieses Vorgehen stieß bei Vereinen und Anhängern meist auf wenig Gegenliebe. Wie berechtigt dieser Ansatz allerdings war und ist, zeigte sich am Freitagabend bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln. Drei Personen tarnten sich als Ordnungskräfte, um den Oberhausener Fans eine Fahne zu rauben. In gewissen Fan-Kreisen gilt das als Demütigung und Kampfansage.

In der Folge betraten Oberhausener und Kölner Fans das Spielfeld und konnten nur mühsam von einer körperlichen Auseinandersetzung abgehalten werden. Die Partie wurde unterbrochen. Letztlich weigerte sich die Gastmannschaft, die verbleibenden zwei Spielminuten zu Ende zu bringen. Dahinter mag man Kalkül vermuten, denn beim Stand von 4:1 für den FC-Nachwuchs kann man in Oberhausen nun auf drei Punkte am grünen Tisch hoffen.

Bärendienst am eigenen Verein

Dadurch wird klar, welchen Bärendienst die handelnden Personen dem Verein erwiesen haben, dessen Fans sie behaupten zu sein. Und das nicht zum ersten Mal. Angeblich stellt die aktive Fanszene ihr Tun in den Dienst des 1. FC Köln. Größtmögliche Unterstützung nennen sie das. Man beruft sich auf Choreographien, Stimmung und gemeinnützige Aktionen, die es fraglos gibt.

Doch bei allem Respekt vor Einsatz und Leidenschaft: Nichts rechtfertigt Vorkommnisse wie das im Franz-Kremer-Stadion. Der dringend benötigte erste Saisonsieg war sicher und steht nun auf tönernen Füßen. Die Spielchen der Fan-Gruppierungen stören immer wieder den Ablauf von sportlichen Vergleichen.

Fans auf dem Egotrip

Das eigene Ego wurde zum wiederholten Male über die daraus resultierenden Konsequenzen für den Verein gestellt und dessen Spieler, denen sie damit einen verdienten sportlichen Erfolg genommen haben dürften.

In den sozialen Netzwerken wird die Aktion verteidigt: Man solle nicht so tun, als sei der dritte Weltkrieg vom Zaun gebrochen worden. An solchen Aussagen wird deutlich, welches Selbstverständnis in diesen Kreisen herrscht. Regeln werden nur befolgt, sofern sie selbst formuliert wurden.

Unerklärliches Verhalten

Ein Fahnen-Klau ist selbstverständlich kein Weltuntergang. Allerdings sollten die drei fragwürdigen Helden versuchen, den Nachwuchsspielern des 1. FC Köln einmal von Angesicht zu Angesicht erklären, warum ihre Leistung möglicherweise vergeblich war – und dass sie dieses Fußballspiel offenbar als ihre Bühne verstanden, nicht als die Bühne derer, die sich täglich auf den sportlichen Wettkampf vorbereiten. Und auch nicht derer, die an einem Sommerabend einfach ein Fußballspiel anschauen wollten.

Zudem sollte sich der Vorstand des FC ganz genau überlegen, welchen Teil der nicht eben kleinen Fan-Gemeinde man wirklich noch bei Spielen der Mannschaften des 1. FC Köln sehen möchte. Denn eines dürfte klar sein: Folgenlos wird der Abend nicht bleiben. Einmal mehr.