Traumtore und ein 7:1 für den 1. FC Köln – über das furiose FC-Spiel haben die Beteiligten einiges zu sagen. Die Stimmen zu einem denkwürdigen Spiel.
Stimmen zum Spiel„Ein perfekter Tag“ – Das sagen die Kölner zum Gala-Sieg
Was für ein Spiel, und was für Tore. „Ich musste es einfach versuchen“, sagte Steffen Tigges am Samstagabend grinsend am Sky-Mikrofon nach dem 7:1 gegen Werder Bremen. Dem Kölner Stürmer gelang ein außergewöhnlicher Treffer aus exakt 46,7 Metern in der 21. Minute. „Das spricht für das Spiel und die Mannschaftsleistung, da musste der Ball einfach reingehen.“
Aus dieser Entfernung hatte in dieser Saison der Fußball-Bundesliga noch kein Spieler getroffen. Der Bremer Mitchell Weiser, in der Kölner Jugend groß geworden, hatte seinen Torhüter Jiri Pavlenka mit einem Rückpass ins Nichts in Not gebracht. Pavlenka rettete zwar den Ball schon weit vor seinem Tor, spielte ihn aber Tigges mittig in den Fuß. Der 24-Jährige ging mit dem Ball noch über die Mittellinie und schoss ihn dann geschmeidig ins leere Tor.
Bereits in der 16. Minute hatte Tigges getroffen, da zum zwischenzeitlichen 2:0. „Natürlich sind zwei Tore in so einem Spiel schon extrem besonders“, sagte er. „Wir haben eine richtige Teamleistung gesehen und alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das war ein perfekter Tag.“ Doppelt erfolgreich war auch sein Teamkollege Ellyes Skhiri (30. und 54. Minute).
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Steffen Baumgart: „Das ist der große Unterschied zur Hinrunde“
Die Stimmen zum Spiel:
Steffen Baumgart: „Es hat viel von dem geklappt, was wir uns vorgenommen haben. Es hat alles von Anfang an gepasst. Das wissen wir auch. Das ist ein Spiel, was du natürlich nicht immer haben wirst. Wir haben aus den ersten fünf Torschüssen fünf Treffer erzielt. Wir freuen uns über das Ergebnis.“
Baumgart über das Fehlen von Ondrej Duda im Kader: „Weil die anderen Spieler wie Denis Huseinbasic, Mathias Olesen oder Dejan Ljubicic eine gute Vorbereitung gespielt haben. Ich kann nur 20 Spieler mit in den Kader nehmen. Dann muss man mal die eine oder andere Entscheidung treffen, die dem einen oder anderen Spieler wehtut. Das war heute einfach meine Entscheidung, und sie ist nachvollziehbar.“
Baumgart über den Grund für die starke Leistung: „Wir wussten, wenn die Jungs den Akku wieder voll haben, dann kommen wir wieder in die Spur. Der große Unterschied zur Hinrunde ist, dass wir im Winter einfach trainieren konnten. Da hatten wir vorher gar nicht die Möglichkeit zu. Und wir hatten meiner Meinung nach auch Spiele verloren, die aber gut waren, wenn man nochmal genau hinschaut. Das Spiel gegen Leverkusen zum Beispiel. Das tut mir immer noch weh.“
Baumgart über Selke, Tigges und Maina: „Steffen Tigges hat mit Davie Selke einen Sturmpartner bekommen, ich würde das nicht als Konkurrenten bezeichnen. Das Talent bei Linton Maina ist zu sehen, das hat er zuvor vielleicht nicht immer abgerufen. Wir hoffen, dass er seine Fähigkeiten auch in Zukunft regelmäßig zeigt und einsetzt.“
Baumgart über Justin Diehl: „Justin Diehl hat eine überraschend gute Vorbereitung gespielt und hat sich schnell in der Mannschaft akklimatisiert. Wir freuen uns, dass er heute zum Einsatz gekommen ist und wir auf unsere Talente zurückgreifen können.“
Linton Maina: „Wir haben uns in der Winterpause optimal vorbereitet und das hat man heute gesehen. In der Hinrunde hat bei mir der Torabschluss gefehlt. Aber wir arbeiten jeden Tag, genau das zu verbessern. Und da freut es mich heute einfach, dass es geklappt hat. Jetzt bereiten wir uns auf die Bayern vor.“
Florian Kainz: „Super erste Halbzeit. Torchancen, die wir in der Hinrunde noch verggeben haben, sind heute reingegangen. Vollgas-Fußball den man von uns kennt. Und jetzt freuen wir uns über drei Punkte. Dass die Bayern jetzt kommen, ist vielleicht ganz gut, um wieder auf den Boden zu kommen. Wir können unsere Leistung gut einschätzen. Da weiß der Trainer, wie er mit uns umgehen muss.“
Bremer Profis nach 1:7-Klatsche bedient: Auftritt war „bodenlos“
Werders Sportchef Clemens Fritz: „Wir brauchen nichts schönzureden, wir waren in allen Belangen unterlegen. Aggressivität, Intensität, alles hat gefehlt. Das war eine „Frechheit von uns. Und wenn man so auftritt, gewinnt man kein Spiel in der Bundesliga“
Werders Eigentorschütze Marco Friedl: „Wir haben alles vermissen lassen, was man vermissen lassen kann. Bei meinem Eigentor gehe ich ins Risiko. Ich denke, ich muss da hin gehen. Dass es mir jetzt beim 1:6 passiert ist, ist vielleicht nicht ganz so schlimm. Wenn es mir dafür in der Saison nicht nochmal passiert.“
Mitchell Weiser: „Der Auftritt war bodenlos von uns allen. Da kann sich keiner rausnehmen heute. Vor allem wir älteren Spieler müssen uns hinterfragen, gerade auch ich.“
Leonardo Bittencourt: „Wir wurden vorgeführt. Sie haben uns einfach überrannt und verdient gewonnen. Ich weiß nicht, was wir aus diesem Spiel rausziehen wollen. Das müssen wir einfach abhaken“.
Bremen-Trainer Ole Werner: „Alles ist schiefgegangen. Wir haben vorne so gut wie keinen Ball an den Mann gebracht. (...) Unter dem Strich war es eine desaströse Leistung von uns, da kann man nichts beschönigen.Es hat nichts, aber auch wirklich gar nichts. Wir haben Köln eingeladen, Tore zu schießen“