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„Dass einer nachwächst, sehe ich leider nicht“FC-Idol Schumacher sieht in Deutschland großes Torwartproblem

Lesezeit 2 Minuten
Toni Schumacher

Toni Schumacher sieht große Probleme in der Torwart-Ausbildung deutscher Vereine.

Der ehemalige Nationaltorhüter sieht in der deutschen Talentförderung ein Problem und fordert die Trainer zum Umdenken auf.

Toni Schumacher sorgt sich um den Torwart-Nachwuchs in Deutschland. In einem Interview mit dem „Kicker“ hält der Europameister von 1980 die Situation für „dramatisch“ und fordert ein Umdenken bei der Ausbildung.

Toni Schumacher kritisiert Torwart-Philosophie

Der Ex-Torwart des 1. FC Köln bemängelt, dass nach den Nationaltorhütern Manuel Neuer, Marc-André ter Stegen, Kevin Trapp und Bernd Leno, die alle über 30 Jahre alt sind, keine Talente nachkommen.

„Dass einer nachwächst, sehe ich leider nicht“, wird Schumacher zitiert. Die Ursache des Problems sieht Schumacher in der Ausbildung deutscher Torhüter. Dabei seien „zu viele verschiedene Ansätze“ der Torwart-Ausbildung schädlich. Dabei sei Deutschland „seit Urzeiten ein Torhüter-Land.“

Im Tor der deutschen Nationalmannschaft wurde Schumacher Europameister und zweifacher Vizeweltmeister. Nach ihm folgten Torwart-Stars wie Andreas Köpke, Oliver Kahn und Jens Lehmann. Mit dem 1. FC Köln feierte Schumacher in der Saison 1977/78 die deutsche Meisterschaft und wurde dreimal Pokalsieger.

FC-Legende Toni Schumacher fordert Umdenken bei Torwartspiel

Schumacher lobte zwar Neuers modernes Torwartspiel als „Libero mit Handschuhen.“ Der sei mit seinen Fähigkeiten allerdings eine Ausnahme. Nachwuchs-Keeper generell als elften Feldspieler auszubilden, steht er skeptisch gegenüber und kritisiert den daraus resultierenden „langsamen Spielaufbau von hinten heraus.“

Schumacher fordert daher ein Umdenken: „Man sollte schleunigst eine Gegenentwicklung einleiten, ein richtiges Maß finden zwischen dem Torhüter-Spiel und der Rolle, die ein Keeper im Aufbau übernehmen soll.“ Sein klarer Appell: „Zunächst müssen die Basics stimmen, dann kann man sich dem Rest widmen.“