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Vor dem Pokal-Auftakt in OsnabrückBaumgart sieht neue Möglichkeiten mit dem 1. FC Köln

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Steffen Baumgart und seine Spieler haben in den vergangenen Wochen hart auf dem Platz gearbeitet.

Steffen Baumgart und seine Spieler haben in den vergangenen Wochen hart auf dem Platz gearbeitet.

Steffen Baumgart bestätigt Gespräche mit Dejan Ljubicic über mögliche Angebote.

Noch ein Wochenende liegt zwischen Steffen Baumgart und dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison, am Montag gastiert der 1. FC Köln zur ersten Pokalrunde beim VfL Osnabrück im Stadion an der Bremer Brücke (Montag, 20.45 Uhr, Sky und ARD). „Es geht wieder los. Und falls einer fragt: Ich freue mich drauf“, sagte Baumgart am Freitag. Der Trainer wirkt in diesen Tagen aufgeräumt, obwohl sein Kader noch nicht bis ins Detail beisammen ist. Ein schneller Mann für den Flügel soll noch kommen, dazu nach Möglichkeit ein Bundesliga-tauglicher Innenverteidiger.

Doch die Stammelf steht, wenngleich sich Baumgart stets dagegen wehrt, von einer Stammelf zu sprechen. Schließlich bestehe eine Fußballmannschaft aus mehr als elf Spielern. Zumal der FC unter Baumgart derart aufwändig vorgeht, dass die Einwechselspieler stets eine besondere Rolle einnehmen.

Es ist normal, dass sich andere Vereine um einen Spieler bemühen oder auch mal nachfragen. Darüber haben wir uns mit ihm unterhalten

Die Vorbereitung ist für Spieler wie Trainer eine aufreibende Zeit, doch das Schlimmste ist überstanden. Seit dem Auftakt am 10. Juli haben die Kölner ein umfassendes Programm absolviert, der Trainer ist zufrieden. „Vieles von dem, was wir uns in den vergangenen zwei Jahren erarbeitet haben, funktioniert auf dem Platz“, sagt der Trainer.

Zwar hat der FC mit Ellyes Skhiri und Jonas Hector viel Erfahrung verloren. Doch das Spielkonzept ist auch ohne die Leistungsträger intakt. Zumal Baumgart das Gefühl hat, dass sein Kader durch die Zugänge beinahe runder wirkt als in der Vorsaison. „Wir haben Möglichkeiten dazubekommen mit Paqarada und Waldschmidt“, deutet er an.

Köln könnte nach den Eindrücken der Vorbereitung tatsächlich effektiver sein als in der abgelaufenen Saison, torgefährlicher. Steffen Baumgart schränkt zwar ein wenig ein, „Vorbereitung ist nicht Pflichtspiel“, erklärt der Trainer. Doch die Zuversicht ist groß. „Uns musste erstmal schlagen“, sagt Baumgart salopp, und weiter: „Das bedeutet nicht, dass wir zwangsläufig gewinnen, wir müssen uns in jedem Spiel alles hart erarbeiten. Aber ich bin gut gestimmt.“

Maina noch ohne Chance, Hoffen auf Dejan Ljubicic

In Osnabrück werden den Kölnern die Langzeitverletzten Florian Dietz, Noah Katterbach und Jan Thielmann fehlen. Auch Linton Maina fällt weiter aus, der Offensivspieler hat wegen einer Infektion und anschließender Rückenprobleme drei Wochen Vorbereitung verpasst und steht erst seit Donnerstag wieder im Lauftraining. „Es wird von Tag zu Tag besser. Wir rechnen täglich damit, dass er wieder ins Mannschaftstraining einsteigt“, sagt Baumgart.

Steffen Tigges, gebürtiger Osnabrücker und ehemaliger VfL-Spieler, hatte sich zwar seit dem Tag der Auslosung vorgenommen, bis zum Pokalspiel wieder fit zu sein. Doch es hat nicht ganz gereicht. Sowohl für das Duell mit Osnabrück als auch für den Bundesliga-Auftakt in Dortmund, ein weiterer Ex-Klub des Stürmers, steht Tigges wegen der Folgen seiner Schulter-Operation noch nicht zur Verfügung.

Ein Fragezeichen stand am Freitag noch hinter Dejan Ljubicic. Der Österreicher war zwar ins Training eingestiegen und hatte die erste Hälfte wie geplant mit der Mannschaft absolvieren können. Doch er hat weiterhin Probleme mit dem Knöchel aus einem Foul im Spiel gegen den FC Nantes. Der Mittelfeldspieler werde die Umfänge nun mit jedem Tag steigern und am Montag im Kader stehen, wenn alles gut gehe. Ob er dann von Anfang an spielen wird, ließ Baumgart allerdings offen.

Es gab bei Ljubicic zuletzt nicht nur dieses eine Fragezeichen. Der 25-Jährige soll den 1. FC Köln auf ein Angebot des VfL Wolfsburg hin um die Freigabe gebeten haben. Das verneinte Baumgart, bestätigte aber Gespräche mit dem Profi. „Es ist normal, dass sich andere Vereine um einen Spieler bemühen oder auch mal nachfragen. Darüber haben wir uns mit ihm unterhalten. Dejan hat von uns aber ein klares Zeichen bekommen, dass da kein Weg reinführt. Er ist eine wichtige Säule für uns. Darum gab es keinen Grund, da weiter drüber nachzudenken. Er hat das relativ schnell akzeptiert. Er sah nicht unglücklich aus. Gespräche sollten wir alle führen, die führe ich auch. Ohne aber gleich den Wanderstock in der Tasche zu haben.“