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Kommentar

Kommentar zum DFB
Notruf an fünf Alphatiere – Einfallslos und deshalb logisch

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Lesezeit 2 Minuten
(COMBO) This combination created on December 13, 2022 of six pictures shows (Top L-R) the DFB logo ( on December 13, 2022) and members of an expert panel appointed by the German Football Association DFB, Oliver Mintzlaff (on December 12, 2017 in Wolfsburg), Oliver Kahn (on January 17, 2020 in Gelsenkirchen, (bottom row L-R) Karl-Heinz Rummenigge (on May 29, 2017 in Munich), Rudi Voeller (on February 15, 2014 in Leverkusen) and Matthias Sammer (on December 19, 2015 in Hanover). - DFB-President Bernd Neuendorf announced on December 13, 2022 that the panel was created following the German national football team's bad performance at the Qatar 2022 Football World Cup, in order to support the association in crisis management. The German national team had crashed out in the group stage of the Qatar tournament for the second consecutive World Cup. (Photo by AFP)

Das DFB-Beratergremium: Oliver Mintzlaff (oben, v. links), Oliver Kahn, Karl-Heinz Rummenigge (unten, v. links), Rudi Völler und Matthias Sammer

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat sein Expertengremium vorgestellt, das die Nationalmannschaft wieder auf Kurs bringen soll.

Beim Weg raus aus der Krise und hin zu einer schillernden Heim-EM 2024 setzt der DFB vor allem auf große Namen und große Erfahrung. Viel Phantasie musste Bernd Neuendorf jedenfalls nicht aufbringen, um die externe Beratergruppe mit Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Kahn, Rudi Völler, Matthias Sammer und Oliver Mintzlaff zu besetzen.

Christian  Krämer

Christian Krämer

Head of Digital Lokalsport. Arbeitet seit 2008 beim „Kölner Stadt-Anzeiger“, absolvierte 2014 ein Digital-Volontariat beim „Express“ und kehrte 2017 als Sportredakteur mit den Schwerpunkten Bayer 04 L...

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Sie vertreten die vier finanzstärksten Bundesligisten (FC Bayern, Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen und RB Leipzig) und damit wohl oder übel auch deren Interessen. Das Quintett kommt auf einen WM- sowie drei EM-Titel, sechs Europapokal-Triumphe, 13 Deutsche Meisterschaften, 284 Lebensjahre, 345 Länderspiele sowie eine 10-km-Bestzeit von 29:34 Minuten, aufgestellt 2001 in Troisdorf. Wobei Mintzlaff, einst Crossläufer und Manager von Schlagersängerin Andrea Berg, wohl eher sein Aufstieg beim Brause-Giganten Red Bull (6,3 Milliarden Euro Umsatz 2020) bis hin zum Geschäftsführer für einen Posten im Beratergremium qualifiziert.

Die Nationalmannschaft braucht den Schulterschluss mit dem Publikum

Die Stimmen der von vielen Schlachten gestählten Fußball-Veteranen sowie des Marketing-Profis werden Gewicht haben bei fast allen wegweisenden Entscheidungen der nächsten eineinhalb Jahre. Besonders beim Füllen des von Ex-Direktor Oliver Bierhoff hinterlassen Vakuums. Doch geht es nach drei verkorksten Turnieren in Folge mit schlecht gemanagten politischen Nebenschauplätzen wie den Erdogan-Fotos vor der WM 2018 oder der „One Love“-Binde in Katar auch darum, die Nationalmannschaft vor dem Heimturnier wieder dem heimischen Publikum näher zu bringen. Ob ein Rudel Alphatiere hier der richtige Ansatz ist, kann zumindest bezweifelt werden.

Vor einem ähnlichen Scherbenhaufen stand der Verband auch nach der EM 2000, als die DFB-Elf um Trainer Erich Ribbeck und Kapitän Lothar Matthäus den deutschen Fußball blamiert hatte. In der damals eingesetzten Task Force Nationalmannschaft kümmerten sich unter anderem Rummenigge und Völler um die Zukunft des DFB, der sechs Jahre später die WM ausrichten wollte. Über einige Umwege hatten sie Erfolg.

Karl-Heinz Rummenigge und Rudi Völler waren schon vor über 20 Jahren DFB-Feuerwehrmänner

Dieses Projekt ein knappes Vierteljahrhundert wieder ins Leben zu rufen und ein Männer-Team um die beiden Ex-Ruheständler Rummenigge und Völler zu installieren, passt zu den in der Regel wenig einschneidenden Entscheidungen des Sportverbandes in den vergangenen 20 Jahren. Es ist weder einfallsreich noch mutig – Eigenschaften, die dem DFB womöglich guttun würden.

Auch wenn ein weiterer Erfolg der alten Garde nicht ausgeschlossen ist.