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„Muss in den Kalender“Alexander Zverev wirbt für Saudi Arabien als Spielort

Lesezeit 3 Minuten
Alexander Zverev spielt beim ATP-Saisonfinale derzeit groß auf. Nach seinem Sieg über den Norweger Casper Ruud überraschte der deutsche Tennis-Star mit seiner Einschätzung über Saudi Arabien.

Alexander Zverev spielt beim ATP-Saisonfinale derzeit groß auf. Nach seinem Sieg über den Norweger Casper Ruud überraschte der deutsche Tennis-Star mit seiner Einschätzung über Saudi Arabien.

Viele Termine und kurze Pausen sind Dauerthema im Welt-Tennis. Der deutsche Top-Spieler überraschte nun mit einer Lösung.

Das deutsche Tennis-Ass Alexander Zverev hält es für unbedingt notwendig, Saudi Arabien in den Tunrier-Kalender aufzunehmen. Dies erklärte der 27-Jährige nach seinem Sieg über den Norweger Casper Ruud beim ATP-Saisonfinale der besten acht Tennisprofis des Jahres in Turin am Dienstagabend. Der Weltranglistenzweite bezwang Ruud souverän mit 7:6, 6:3. Damit hat der Deutsche beste Chancen auf das Halbfinale.

Highlights der Partie zwischen Alexander Zverev und asper Ruud im Video

Hintergrund seiner Einschätzung ist die bereits langjährige Debatte über den vollgepackten und kräftezehrenden Kalender einer Saison im Spitzen-Tennis. „Saudi-Arabien muss in den Kalender aufgenommen werden, damit die Saison kürzer wird“, sagte der Weltranglisten-Zweite aus Hamburg auf der Pressekonferenz nach seinem Erfolg.

Weil er zum Spielerrat gehöre, kenne die deutsche Nummer eins „die Politik so ein bisschen dahinter“. Zverev überraschte bei seinen Ausführungen vor allem, weil er keine andere Lösung sehe. „Man braucht das Geld von Saudi-Arabien, um Turniere zurückzukaufen“, so Zverev angesichts des Vorgangs, dass die Profiorganisation die Lizenzen für die Veranstaltung der Turniere an die Organisatoren verkauft hat. „Wenn man eine Woche dazu nimmt mit Saudi-Arabien, kann man vier, fünf Wochen zurückkaufen.“

Saudi-Arabien drängt in den Weltsport

Die Debatte über die zu lange Saison und zu kurze Erholungs- sowie Vorbereitungszeit auf das neue Jahr im Tennis ist ein schon lange ein Thema im Spitzen-Tennis. Nach den bis Sonntag laufenden ATP Finals steigt noch die Endrunde im Davis Cup, auf die Zverev allerdings wegen der knappen Pause und seiner sportlichen Ziele als Einzelspieler verzichtet. Zwischen den Davis-Cup-Finals und dem Saison-Auftakt Ende Dezember in Australien liegt nur rund ein Monat.

Saudi-Arabien drängt zunehmend in den Tennissport. Jüngst wurden erstmals die WTA Finals der Damen in Riad ausgetragen und ein Rekord-Preisgeld gezahlt. Für Aufsehen und Kritik hatte auch ein Showevent mit den Stars im Herren-Tennis in Riad gesorgt, bei dem es für jeden Starter 1,5 Millionen Dollar Antrittsprämie gab.

Dem Königreich Saudi-Arabien wird auch vorgeworfen, mit dem Engagement im Sport von seinen Verstößen gegen Menschenrechte abzulenken und sein Image verbessern zu wollen.

Alexander Zverev vor Halbfinaleinzug: „Ich möchte einfach alles geben“

Sportlich will Zverev unterdessen voll fokussiert bleiben und die Erinnerung an den 9. Juni in Roland Garros hinter sich lassen. Auch wenn es jetzt erneut gegen Carlos Alcaraz geht. „Es sind sechs Monate vergangen, es ist viel passiert. Wir sind jetzt hier bei den ATP Finals. Das letzte Turnier des Jahres. Ich möchte einfach alles geben“, sagte Deutschlands Tennisstar nach seinem zweiten Gruppensieg in Turin.

Die Niederlage im Endspiel der French Open hängt der deutschen Nummer eins noch ein wenig nach, nur einen Satzgewinn war der 27-Jährige gegen Spaniens Ausnahmekönner vom so ersehnten Grand-Slam-Titel entfernt, ehe Alcaraz das Match drehte. Am Freitag (14.00 Uhr/Sky) bekommt Zverev im Kampf um das Halbfinale beim Saisonfinale nun die Chance auf eine kleine Revanche - und stellt sich trotz der gesundheitlichen Probleme des Wimbledon-Champions  auf große Gegenwehr ein.

„Er hat heute ein super Match gespielt. Ich erwarte dasselbe“, sagte Zverev über Alcaraz, der sich mit einem Zweisatzsieg über Andrej Rublew im Turnier zurückgemeldet hatte - gegen Zverev für seine Chance auf das Halbfinale aber fast schon zum Siegen verdammt ist. (oke/mit dpa)