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Baumgartlinger wohl schwer verletztBayer 04 erleidet Rückschlag gegen Wolfsburg

Lesezeit 4 Minuten
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Wohl schwer am Knie verletzt: Julian Baumgartlinger

Leverkusen – Bayer 04 Leverkusen hat einen bitteren Samstagnachmittag erlebt. Bei der Niederlage gegen den VfL Wolfsburg hat sich Julian Baumgartlinger wohl schwer am Knie verletzt.

Das Wichtigste zuerst

Vier Tage nach dem spektakulären 2:1-Sieg über Borussia Dortmund unterlag Bayer 04 Leverkusen dem VfL Wolfsburg verdient 0:1. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz bleibt zwar Tabellendritter, aber das Rennen um die Champions-League-Plätze wird immer enger.

Das Tor

In der 35. Minute wird Leverkusen tief in der Wolfsburger Hälfte bei einem Angriffsversuch gestoppt. Der Ball kommt nach einem halb geklärten Konter durch einen Fehlpass von Jonathan Tah auf die linke Seite zu Renato Steffen, der die Bayer-Abwehr im Zustand der Unordnung antrifft. In alle Ruhe kann der Außenstürmer eine Flanke über die Innenverteidigung hinweg auf den vergessenen Ridle Baku schlagen. Dem Jung-Nationalspieler fällt es sehr leicht, den Ball aus fünf Metern ins Tor zu köpfen. Keeper Lukas Hradecky muss die Rolle des Chancenlosen spielen.

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Das war gut

Aus Leverkusener Sicht die ersten 15 Minuten. Mit großer Selbstverständlichkeit und dem Schwung des Sieges über Dortmund spielte sich die Werkself in den Strafraum des Volkswagen-Teams. Große Chancen, die Wolfsburg normalerweise selten zulässt, ergeben sich im Zwei-Minuten-Rhythmus. Zunächst verstolpert Amiri, dann trifft Alario nach einer Flanke von Diaby per Kopf den rechten Pfosten, Wirtz gerät ein Schuss zu unplatziert. Andere Möglichkeiten bleiben beim letzten Pass oder im letzten Dribbling stecken. Es rächte sich, dass keine dieser Chancen genutzt wurden. Denn nach der 20. Minuten kamen weitere kaum noch hinzu.

Das war schlecht

Die Art, wie sich Bayer 04 von hoch-energetischen Wolfsburgern aus dem Spiel drängen ließ. Vor allem die zunehmende Ratlosigkeit der Flügelzange ließ das Offensivspiel absterben: Von Leon Bailey und Moussa Diaby kam nichts mehr. Im Mittelfeld gingen die Bälle verloren. Die Verteidigung geriet unter Druck: Die Herrschaft der Wolfsburger über die Zweikämpfe und den Raum im Mittelfeld wurde riesig. Bayer lag nur 0:1 zurück. Aber es gab keine Fantasie mehr dafür, wie ein Tor erzielt werden kann.

Mann des Spiels

Auf jeden Fall ein Wolfsburger. Man hätte den mächtigen Zweikämpfer Xaver Schlager dazu ernennen können oder den hervorragenden Innenverteidiger Maxence Lacroix. Aber es war der brasilianische Rechtsverteidiger Paulo Otavio, der erst Moussa Diaby und nach der Halbzeit Leon Bailey ausschaltete und am Ende jedes Dribbling stoppte und jeden direkten Zweikampf gewann. Er stand sinnbildlich für die Konsequenz, mit der Wolfsburg Bayer 04 den Zahn zog.

Moment des Spiels

Ein tragischer. In der 80. Minute sank Julian Baumgartlinger nach einem harmlos anmutenden Zweikampf zu Boden und hielt sich das linke Knie. Er war erst sieben Minuten zuvor eingewechselt worden. Gestützt von zwei Betreuern verließ der Österreicher den Platz. Offensichtlich hatte er sich ernsthaft verletzt. Monatelang hatte Baumgartlinger im defensiven Mittelfeld großartige Dienste geleistet, vor allem in Abwesenheit von Charles Aránguiz. Jetzt droht er lange auszufallen. Ein MRT am Sonntag soll Aufschluss geben.

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Leon Bailey im Zweikampf mit Paulo Otavio

Das sagen die Trainer

Peter Bosz (Bayer 04): „Am Ende hat Wolfsburg zu Recht gewonnen. Wir haben sehr gut angefangen und hatten mehrere Großchancen. Die muss man dann auch machen gegen so eine Mannschaft machen. Wir hatten am Ende nicht mehr die Kraft und die Frische am Ende. Bei Julian Baumgartlinger habe ich Angst, dass es eine schlimme Verletzung ist.“

Oliver Glasner (VfL Wolfsburg): „Ich komme gerne in die Bay-Arena. Ich bin zum zweiten Mal da und darf zum zweiten Mal als Sieger nach Hause fahren. Großes Kompliment an die Jungs für ihre taktische Diszipliniertheit. Ich bin riesig stolz.“

Das sagen wir

Bayer 04 muss offensichtlich den Anstrengungen der letzten neun Monaten Tribut zollen. Seit dem Wiederbeginn nach der Corona-Unterbrechung im Mai 2020 hat die Mannschaft keine richtige Pause mehr gehabt. Restsaison, DFB-Pokal, Europa-League-Endrunde und Beginn der neuen Saison waren nie von mehr als 14 Tagen Pause getrennt. Wenn die Werkself dann auf einen ausgeruhten, physisch extrem starken Gegner wie Wolfsburg trifft, der zudem keine Europapokal-Belastung hat, dann stoßen irgendwann alle an ihre Grenzen, wenn sie in den ersten 20 Minuten alle großen Torchancen vergeben.