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Europa League70 Minuten in Unterzahl – Leverkusen verliert in Prag

Lesezeit 3 Minuten
Bayer 04 Tah

Jonathan Tah (l.) und Peter Olayinka (r.)

Köln/Prag – Im achten Spiel der laufenden Saison hat Bayer 04 Leverkusen seine erste Niederlage kassiert. Allerdings können für das 0:1 bei Slavia Prag in der Europa League mildernde Umstände gelten. Die Werkself musste nach einem unberechtigten Platzverweis gegen Karim Bellarabi rund 70 Minuten in Unterzahl spielen und ließ aus dem Spiel kaum eine Torchance zu.

Gut 72 Stunden nach dem 3:1-Sieg über den FC Augsburg hatte Trainer Peter Bosz, was sonst nicht seine Art ist, die große Rotationsmaschine angeworfen. Sieben neue Spieler schickte der Niederländer gegen Slavia in seine Startformation. Nur Baumgartlinger, Diaby und Alario durften von den Feldspielern bleiben. Der Plan war klar: Gegen den tschechischen Meister sollte auch eine B-Elf für den zweiten Sieg in der Europa League reichen. Die Viererkette wurde komplett ausgetauscht und spielte in der Formation Jedvaj-Tah-Dragovic-Wendell fast schon experimentell.

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Zum Hauptdarsteller der ersten Halbzeit wurde jedoch Karim Bellarabi, allerdings in einer Weise, auf die er lieber verzichtet hätte. Bereits nach drei Minuten vergab der Außenstürmer die größte Chance, als er den Ball von Kolar unfreiwillig serviert bekam. Der Leverkusener erkannte das Ausmaß der Gelegenheit allerdings eine Sekunde zu spät und schoss den Ball neben der leere Tor. Weniger Schuld traf ihn bei der Szene, die dem Spiel einen völlig anderen Charakter gab. Beim versuch, Provod an einem Konter zu hindern, rutschte Bellarabi in der 23. Minute aus und kollidierte mit dem Gegenspieler, der in hohem Boden auf den Boden stürzte.

Da Bellarabis Sohle offen dastand, kam der schottische Schiedsrichter Collum zum Schluss, dass es sich um eine Tätlichkeit gehandelt hatte und zeigte dem Leverkusen zu dessen Entsetzen Rot. Der Videobeweis hätte dem Unparteiischen jedoch gezeigt, dass weder Absicht noch harter Kontakt vorlag. Allerdings verzichtet die Uefa in der Gruppenphase des Wettbewerbs auf den Videobeweis. Und so war Bayer 04 nur noch zu zehnt. Die Prager, fußballerisch ganz auf Zerstören ausgerichtet , konnten aus ihrer Überzahl bis zur Pause allerdings kein Kapital schlagen.

Leverkusener Defensive verhindert Torchancen

Trotz offensiver Wechsel der Gastgeber änderte sich nichts daran, dass die B-Werkself das 0:0 eher problemlos sichern konnte. Dann allerdings griff Torhüter Lukas Hradecky ein und holte den gerade eingewechselten Olayinka im Strafraum von den Beinen, weil er zu spät gekommen war. Allerdings hatte der Finne die Chance, seinen Fehler gut zu machen und parierte sowohl den Elfmeter als auch den Nachschuss von Stanciu reaktionsschnell.

Danach deutete wenig darauf hin, dass Slavia das ersehnte Tor noch erzwingen würde. Die neu formierte Leverkusener Defensive verhinderte Torchancen aus dem Spiel. Dann half ein banaler Eckstoß dem tschechischen Meister. Stanciu schlug ihn auf den Kopf von Peter Olayinka, der den Ball zum 1:0 ins Tor drückte.Nach dem Rückstand warf Leverkusen alles nach vorn und kam plötzlich zu Chancen. Die Tschechen versuchten, den Vorsprung irgendwie über die Zeit zu bringen und hätten fast noch den Ausgleich hinnehmen müssen. In der 90. Minute kam Amiri nach Pass von Demirbay frei zum Abschluss und verfehlte knapp.

Slavia Prag: Kolar - Holes (61. Stanciu), Kudela, Zima, Boril - Sevcik, Dorley (61. Olayinka) - Malinsky (71. Sima), Masopust, Provod (76. Traoré) - Lingr (46. Musa).

Leverkusen: Hradecky - Jedvaj, Tah, Dragovic, Wendell - Baumgartlinger, Demirbay - Wirtz (68. Amiri), Bellarabi, Alario (45. Bailey), Diaby.

Tor: 1:0 Olayinka.