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Bayer 04 LeverkusenVorsichtiger Optimismus nach dem ersten Saisonsieg

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Frimpong Mainz1

Mann des Tages in Mainz: Leverkusens Jeremie Frimpong

Mainz – Die Erleichterung war den neun verbliebenen, abgekämpften Feldspielern, allen Ersatzmännern, dem großen Trainer- und Betreuerteam sowie der Geschäftsführung im Gesicht abzulesen. Bayer 04 Leverkusen ist am Samstagnachmittag in Mainz der ersehnte Befreiungsschlag gelungen. Nach vier teils katastrophalen Auftritten hatte sich die Werkself bei den Rheinhessen auf die notwendigen Grundtugenden des Fußballs besonnen und dank viel Leidenschaft und Kampfeslust 3:0 (3:0) gewonnen. „Diese Spirale zu durchbrechen, ist schon wichtig“, sagte Geschäftsführer Fernando Carro, der in den Katakomben der Mainzer Arena jeden Leverkusener Profi abklatschte oder herzte. „Wir haben gezeigt, dass wir auch kämpfen können.“

Exequiel Palacios’ von Jonathan Burkardt abgefälschter Fernschuss (29.) sowie ein Doppelpack des starken Jeremie Frimpong (39./41.) nach amateurhaftem Mainzer Abwehrverhalten hatte Bayer 04 binnen zwölf Minuten aus dem tiefen Tal gehoben. „Perfekt fußballerisch war es nicht. Aber in dem Zustand und mit dem wenigen Selbstbewusstsein war klar, dass wir uns so ein Glückstor erarbeiten müssen“, sagte Lukas Hradecky, der sein Team in der abermals wackligen Anfangsphase mit starken Paraden vor einem erneuten Rückstand bewahrt hatte – seinen Reflex aber nicht als solchen wahrnahm. „Da wurde ich angeschossen. Ich bin wahrscheinlich zu alt, um mich noch wegzudrehen.“

Seoane stellt System um

Trainer Gerardo Seoane hatte seine zuletzt löchrige Viererkette durch eine Dreierreihe ersetzt, die links und rechts von Außenspielern (Mitchel Bakker und Frimpong) flankiert wurde. Doch auch diese Formation wankte zunächst bedenklich. Vor allem links stolperten Piero Hincapie und Bakker von einer Verlegenheit in die nächste. Erst die drei Mainzer Einladungen brachten Leverkusen ein Mindestmaß an Sicherheit, das sich in der zweiten Halbzeit unter Druck von Minute zu Minute steigerte und nach den Platzverweisen gegen Hincapie (77.) und Bakker (90.+4) keine Risse mehr bekam.

Nur noch Daley Sinkgraven ist übrig

Beide bereits verwarnten Verteidiger waren in der Schlussphase mit Gelb-Roten Karten vom Feld gestellt worden, nachdem sie mit zu großem Risiko in Zweikämpfe gegangen waren. „Beide Spieler müssen aus der Situation lernen, sie müssen es anders und vorsichtiger angehen“, mahnte Trainer Gerardo Seoane, dem für das Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag nun beide favorisierten Linksverteidiger fehlen. „Es ist ärgerlich, wir müssen eine Lösung suchen für das Wochenende“, sagte der Schweizer. Unverhofft in den Fokus rückt nun Daley Sinkgraven, der in Seoanes Planungen eigentlich keine Rolle mehr gespielt hatte, nun aber der letzte verbliebende Linksverteidiger im Kader ist.

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Die Freude über das Ergebnis überwog beim Leverkusener Coach natürlich. „Es ist uns gelungen, ein anderes Gesicht zu zeigen, eine andere Energie an den Tag zu legen“, lobte Seoane und nahm damit wortgleich seine Formulierungen aus der letzten Trainingswoche auf: „Wir müssen nun versuchen, über das positive Resultat unser Selbstvertrauen zu steigern.“ Denn vom klaren Ergebnis wollte sich niemand bei Bayer 04 blenden lassen, selbst wenn Hradecky schon vor Anpfiff gespürt hatte, dass eine „andere Mannschaft“ auf dem Platz steht. Der Kapitän sah im Sieg einen „Schritt in die richtige Richtung“.

Auch Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes klang lediglich vorsichtig optimistisch: „Ich bin sicher, dass das Spiel uns einen Schub gibt. Aber mit einem Sieg ist nicht alles getan. Es wird ein harter Weg zurück nach oben.“