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„Prognosen der Experten bedeuten nichts“Xabi Alonso weist Favoritenrolle für Bayer 04 von sich

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Trainer Xabi Alonso beim Supercup zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem VfB Stuttgart.

Trainer Xabi Alonso beim Supercup zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem VfB Stuttgart.

Mit einer klaren Ablehnung der Favoritenrolle für Bayer 04 tritt Trainer Xabi Alonso den Prognosen der Fußball-Experten entgegen und verweist auf den FC Bayern München.

Vor einer neuen Saison gehört es zur Folklore, dass Experten – echte und selbst ernannte – den Ausgang der Spielzeit prophezeien. In den vergangenen Tagen kamen dabei mehr oder minder zugespitzte Thesen heraus. Guido Buchwald, Weltmeister von 1990, lehnte sich weit aus dem Fenster und äußerte die kühne Prognose, dass die Meisterschaft zwischen Leverkusen, Bayern, Stuttgart, Dortmund und Leipzig entschieden wird. Etwas präziser wurden da schon Haudrauf-Experte Didi Hamann und Wolfsburg-Coach Ralph Hasenhüttl, die eine Titelverteidigung der Werkself vorhersagten.

Vor dem Auftaktspiel in die 62. Bundesliga-Saison am Freitagabend bei Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr/Sat.1) gab nun auch der Trainer von Bayer 04 seine Sicht der Dinge preis. „Die Prognosen der Experten bedeuten überhaupt nichts. Wir haben keine Favoritenrolle. Die hat für mich der FC Bayern München“, sagte Xabi Alonso. „Wir wollen gut in die Saison starten. Unser Ziel ist es, in den Top vier zu bleiben.“ Alonso präzisierte seine Einschätzung: „Es ist klar, dass die Bayern Favorit sind. Der Kader und die Historie sprechen dafür.“

Allerdings spricht der Coach auch davon, dass sein Kader im Vergleich zur Rekordsaison, als Bayer kein Spiel verlor und die Bayern auf 17 (!) Punkte distanziert hatte, nicht schlechter geworden sei. In Josip Stanisic (Rückkehr zum FC Bayern nach Leihe) hat nur ein Spieler mit sehr regelmäßigen Einsatzzeiten den Klub verlassen. Dafür verpflichtete Leverkusen für eine Summe von rund 55 Millionen Euro drei Akteure mit Stammspielerpotenzial: Defensivallrounder Jeanuel Belocian, den zurückgezogenen Spielmacher Aleix Garcia und Angriffsspieler Martin Terrier. „Wir haben ein paar Wechsel gemacht. Wir werden sehen, wie es läuft, aber ich bin zufrieden“, sagte der Spanier. „Die Qualität, die Mentalität von Jeanu, von Martin und Aleix ist gut. Sie verstehen, wie wir spielen wollen.“

Xabi Alonso will weiter Spielkontrolle

Nach dem Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und DFB-Pokal sensibilisierte Alonso seine Mannschaft in der Vorbereitung immer wieder dafür, dass sich das Team für die Erfolge der abgelaufenen Saison nichts kaufen könne. „Es war wirklich schön, aber Fußball ist Gegenwart und Zukunft. Jetzt geht es wieder bei null los. Ich habe die Ambition, da weiterzumachen, wo wir aufgehört haben, gut zu spielen und Spielkontrolle zu haben“, betonte der 42-Jährige. „Wir wissen, dass jedes Spiel schwierig ist und wir warten nun auf das Duell gegen Gladbach.“

Die Borussia vom Niederrhein hat im Sommer ebenfalls personell nachgelegt, um nicht erneut auf Platz 14 abzuschließen, nachdem der Abstieg bis kurz vor Ende gedroht hatte. Vor allem die Verpflichtungen von Kevin Stöger (VfL Bochum) und Tim Kleindienst (1. FC Heidenheim) versprechen Besserung. „Es ist auch ein wichtiges Spiel für sie“, sagt Alonso. „Sie haben es gut gemacht in der Vorbereitung. Wir erwarten nicht das gleiche Spiel wie im Januar. Es ist ein anderer Moment für beide Mannschaften.“ Ende Januar hatten sehr defensive Gladbacher aus Leverkusen beim 0:0 einen Punkt mitgenommen. Damit war das Team von Ex-Bayer-Trainer Gerardo Seoane die einzige Mannschaft neben Atalanta Bergamo (im Europa-League-Finale) in 53 Pflichtspielen, dem es gelang, kein Tor gegen Leverkusen zu kassieren.

Mönchengladbach: Omlin – Scally, Itakura, Elvedi, Netz – Weigl, Reitz – Honorat, Stöger, Plea – Kleindienst. Leverkusen: Hradecky – Tapsoba, Tah, Hincapie – Frimpong, Xhaka, Andrich, Grimaldo – Hofmann, Wirtz – Boniface.