Später 1:0-Sieg in MainzAlario rettet Bayer 04 den Weihnachts-Frieden
Mainz – Bayer 04 Leverkusen hat sich dank eines Tores in der Nachspielzeit von Lucas Alario mit 1:0 (0:0) beim FSV Mainz 05 durchgesetzt.
Das Wichtigste zuerst
Durch den Erfolg beendete die Werkself ihre Krise, zuletzt hatte es schwache Leistungen und Niederlagen gegen den 1. FC Köln und Hertha BSC gegeben. Leverkusen überwintert durch den Erfolg in Unterzahl – Wendell hatte in der 72. Minute Gelb-Rot gesehen – auf Rang sechs, die Champions-League-Plätze sind in Reichweite.
Das Tor
Obwohl der Ball fünf Mal im Netz landete, fand nur ein Treffer die offizielle Anerkennung: Der von Alario in der dritten Minute der Nachspielzeit. Der bis dato erneut schwache Kai Havertz hatte Kevin Volland im Strafraum angespielt. Der Angreifer, dessen drei zuvor erzielte Tore nicht zählten, scheiterte erst an Robin Zentner, behielt aber den Kopf oben und bediente Alario am entfernten Pfosten. Der Argentinier traf aus kurzer Distanz.
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Das war gut
Anders als beim Untergang in Köln, merkte man der Werkself die Unterzahl in Mainz nicht an. Vielmehr erhöhten zehn Leverkusener noch einmal den Druck und das Risiko. „Weil wir gewinnen wollten“, begründete Trainer Peter Bosz, der in Unterzahl Stürmer Alario einwechselte und für seinen Mut belohnt wurde – auch wenn Mainz zuvor einige hochkarätige Möglichkeiten zur Führung hatte.
Das war schlecht
Schon wieder beendete Bayer 04 ein Spiel nicht mit elf Fußballern auf dem Rasen. Die Platzverweise häufen sich – ein ernstes Problem. Auch wenn nur eines der beiden Fouls von Wendell in die Kategorie „Dämlich“ fallen.
Mann des Spiels
Ist eine Frau. Bibiana Steinhaus, die Videoschiedsrichterin der Partie im „Kölner Keller“. Gemeinsam mit der Abseitslinie gab sie in allen strittigen Szenen die richtigen Hinweise an Schiedsrichter Patrick Ittrich.
Moment des Spiels
Nach dem Last-Minute-Sieg feierten die Bayer-Profis mit ihren Fans. Eine Versöhnung nach den schlimmen Niederlagen gegen Köln und Berlin, der harschen Zuschauer-Kritik an Havertz und der folgenden harschen Bosz-Kritik an den Zuschauern.
Das sagen die Trainer
Achim Beierlorzer (Mainz): „Ich habe eine tolle Leistung meiner Mannschaft gesehen, wir haben auf totaler Augenhöhe mit Leverkusen gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir einige große Chancen vergeben, da hätte ich mir etwas mehr Entschlossenheit gewünscht. Der Ballverlust in der Nachspielzeit, der zum Gegentor geführt hat, war natürlich bitter.“
Peter Bosz (Bayer 04): „Ein verrücktes Spiel aus meiner Sicht. Wir waren schlecht in der ersten Halbzeit, auch weil der Gegner extrem physisch gegen uns gespielt hat. Das haben wir nach der Halbzeit viel besser gemacht, auch durch die offensive Umstellung. Nach dem Platzverweis haben wir sehr mutig gespielt. Die Erleichterung nach dem Tor in der letzten Minute war groß.“
Das sagen wir
In der letzten Minute hat Lucas Alario den Leverkusener Weihnachts-Frieden gerettet. Doch der Sieg täuscht nicht darüber hinweg, dass die Leistung in der ersten Halbzeit sehr den Auftritten in Köln und gegen Berlin geähnelt hat. Mit einer etwas größeren Mainzer Entschlossenheit hätte es die dritte Pleite in Folge gegeben. Doch so liegt Bayer 04 absolut im Soll – in der Liga, im Europa- und im DFB-Pokal.