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DFB-PokalJonas Hofmann erlöst Bayer 04 Leverkusen in Jena

Lesezeit 4 Minuten
28.08.2024, Thüringen, Jena: Fußball: DFB-Pokal, FC Carl Zeiss Jena - Bayer 04 Leverkusen, 1. Runde, Ernst-Abbe-Sportfeld. Leverkusens Jonas Hofmann jubelt über seinen Treffer zum 0:1. Foto: Hendrik Schmidt/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++

Torschütze des 1:0 beim Regionalligisten Jena: Leverkusens Jonas Hofmann

Bayer 04 Leverkusen feiert einen glücklichen 1:0-Sieg bei Carl Zeiss Jena und steht in der zweiten Pokalrunde.

Erleichtert klatschten sich die Profis von Bayer 04 Leverkusen nach dem erlösenden Schlusspfiff ab. Glanzlos und mit einer großen Portion Glück hatten sie die Pflichtaufgabe bewältigt und den Titelverteidiger als 32. und letztes Team in die zweite Runde des DFB-Pokals befördert. Beim Regionalligisten Carl Zeiss Jena gelang dem Deutschen Meister am Mittwochabend ein mühsames 1:0 (0:0). Matchwinner für die über weite Strecken schwerfällige Werkself war Jonas Hofmann mit seinem Kopfballtor in der 52. Minute.

Im Vergleich zum Last-Minute-Auftaktsieg in Mönchengladbach (3:2) hatte Xabi Alonso seine Mannschaft kräftig umgebaut. Sieben Wechsel in der Startelf gab es – nur Edmond Tapsoba, Jonathan Tah, Robert Andrich und Hofmann begannen erneut. Kapitän Lukas Hradecky fehlte erkrankt, für ihn kam Matej Kovar zu seinem Saison-Debüt. Odilon Kossounou, der ohnehin gesperrt gewesen wäre, befand sich beim Medizincheck in Bergamo. Auf der Leverkusener Bank saß mit Florian Wirtz, Alejandro Grimaldo, Jeremie Frimpong und Granit Xhaka reichlich Prominenz.

Gute Stimmung im Ernst-Abbe-Sportfeld

Die B-Auswahl des Titelverteidigers tat sich von Beginn an schwer mit dem kampfeslustigen Viertligisten. Jena schmiss sich mit dem Rückenwind von fünf Siegen aus fünf Spielen in der Nordost-Regionalliga in jeden Zweikampf – immer wieder lautstark angefeuert vom Publikum im mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld. Im neugebauten Stadion an altehrwürdiger Stätte kam mächtig Stimmung auf. Jeder lang und weit weggeschlagene Ball wurde frenetisch bejubelt – und von denen gab es viele zu sehen.

Denn Bayer 04 bekam kaum einen Angriff bis in gefährliche Räume gespielt. Zumeist fehlte es an der Präzision im finalen Pass, der Auftritt wirkte gerade in der Offensive zuweilen schlampig. Nach 22 Minuten wurde der Doublesieger mit „Und ihr wollt Deutscher Meister sein?“-Gesängen verhöhnt. Kurz darauf hatte Leverkusen immerhin die erste große Chance des Spiels. Amine Adli, bis dato wirkungslos auf den Flügeln, zog von der rechten Seite nach innen und zielte mit links ins kurze Eck. Der Ball klatschte an den Innenpfosten und von dort zurück ins Spiel.

Alejandro Grimaldo kommt zur Pause ins Spiel

Die Szene war allerdings kein Wachrüttler für Bayer 04, im Gegenteil. Plötzlich fand Jenas Offensive besser ins Spiel und suchte sein Glück in Kontern. In der 42. Minute hatte der Regionalligist die große Chance zur Führung, doch Cemal Sezer trat nach einer flachen Hereingabe freistehend im Fünfmeterraum am Ball vorbei. So blieb es beim leistungsgerechten 0:0 zur Pause.

Zur zweiten Halbzeit brachte Xabi Alonso den Spanier Grimaldo für den blassen Arthur – in der Hoffnung, das Flügelspiel zu beleben. Dazu stellte der Trainer sein Team von eine Vierer- auf eine Dreierkette um. Beide Maßnahmen fruchteten. In der 52. Minute wurde Grimaldo auf der linken Seite gut freigespielt. Der Nationalspieler flankte scharf und fand den Kopf des einlaufenden Hofmann. Der Routinier, bis dahin fast nur durch Fehlpässe auffällig, traf zur erlösenden Führung.

In der Schlussphase hat Bayer 04 Leverkusen Glück

Mit dem 1:0 im Rücken wirkte Bayer 04 zunächst etwas souveräner – doch sattelfest war der amtierende Meister und Pokalsieger beim drei Klassen niederen FC Carl Zeiss nicht. Jena, gemeinsam mit Fortuna Köln und dem TSV Havelse als einzige der 90 deutschen Regionalligisten noch ungeschlagen, glaubte weiter an seinen einen großen Pokal-Moment. Fast wäre es in der 65. Minute so weit gewesen. Doch Leverkusens Keeper Kovar war nach einem Pass durch die Schnittstelle der Werkself-Defensive dank eines beherzten Sprints vor Jena-Stürmer Erik Weinhauer am Ball und verhinderte den Ausgleich – in der Regionalliga Nordost blickt der Angreifer auf beeindruckende zehn Tore in fünf Partien zurück.

Xabi Alonso brachte im Verlauf der zweiten Hälfte noch Wirtz, Frimpong und Xhaka. Allerdings blieb der Auftritt seiner Mannschaft eine Aneinanderreihung von mühsamen Ballgewinnen, kurzen Kombinationen und Fehlpässen. Ein Abwehrpatzer oder ein abgefälschter Schuss hätte Jena genügt, um sich eine Verlängerung zu erkämpfen – was nicht unverdient gewesen wäre. In der sechsminütigen Nachspielzeit bewies Bayer 04 jenes Glück im eigenen Strafraum, was den Doublesieger in den vergangenen Monaten vor des Gegners Tor bewiesen hatte. In der 94. Minute grätschte Nils Butzen einen Ball freistehend aus drei Metern über die Latte – wenige Augenblicke später war Schluss.