Der Erfolgstrainer hat mit Bayer 04 Leverkusen eine der besten Mannschaften geschaffen, die je gespielt hat.
Kommentar zur MeisterschaftXabi Alonso ist in 18 Monaten zur Leverkusener Legende geworden
Wenn gute Leute zusammenkommen und sich mit maximalem Fleiß einer Sache annehmen, ohne dabei gestört zu werden, kommt auch im scheinbar so unberechenbaren Geschäft Fußball-Bundesliga Erfolg heraus. Dass der epochale Triumph in Leverkusen sogar Anflüge von Leichtigkeit hatte, deutet darauf hin, dass die Urheber des ersten Meistertitels sogar noch ein bisschen mehr sind als nur gut.
Bayer 04 Leverkusen ist erstmals Meister: Xabi Alonso hat 18 Monate gebraucht, um zur Legende zu werden
Trainer Xabi Alonso hat rund 18 Monate gebraucht, um zur Leverkusener Legende zu werden. Der Baske, dessen Mannschaft so fein spielt, wie seine Pullover gestrickt sind, holte 18 Titel als Spieler, ehe er seine Trainerkarriere mit derselben Akribie organisierte, mit der er einst den Ball an seine Mitspieler verteilte.
Für den Weltmeister ging es vom ersten Tag seiner zweiten Karriere an nur um die Frage, wann er ganz oben angekommen sein würde. Es war eine charmante Randnotiz, dass ein Superstar wie er bei einer Kindermannschaft von Real Madrid begann, um dann zur Zweitvertretung seines Jugendvereins Real Sociedad San Sebastian zu wechseln – in die dritte Liga. Nun ist er 42 Jahre alt und Deutscher Meister – mit einem Verein, der zuvor dafür stand, niemals Meister werden zu können. 42 – das ist immer noch jung. Doch langsamer ging es nicht.
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Xabi Alonso und Leverkusen könnten noch lange nicht am Ziel sein
Sollte Alonso die Mannschaft beisammenhalten und die besten jener Spieler dazunehmen, die nun überall darauf brennen, ihr Schicksal mit dem des Wundertrainers zu verknüpfen, spricht einiges dafür, dass Leverkusen in der nächsten Saison noch besser sein wird. Eine gute Nachricht für die Bundesliga, die Konkurrenz in der Spitze dringend braucht.
Bayer 04 Leverkusen gab es schon vor Xabi Alonso, es steht also jemand hinter ihm, der die Idee hatte. Das ist Simon Rolfes, Geschäftsführer Sport, der Alonso holte und ihm mit einer Mischung aus Fleiß und Kenntnis einen Kader auf den Trainingsplatz stellte, der funktionierte wie keiner zuvor. Und hinter Rolfes steht wieder einer. Klubchef Fernando Carro ist als Antreiber aufgetreten, als einer, für den nur Siege echte Erfolge sind. Nun ist auch er am Ziel.
Denn anders als der VW-Werksklub in Wolfsburg, der absurde Geldmassen verbrennt und es dabei auch noch fertigbringt, dass sich niemand dafür interessiert, hat Leverkusen eine der aufregendsten Mannschaften der Bundesliga-Geschichte geschaffen. Ein umfassender Triumph – und ein angemessenes Ende der Münchner Titelserie.