Auf der Königsetappe im „Ocean Race“ kämpft der Hamburger Segler mit etlichen Problemen. Ein Konkurrent erlitt schweren Schiffsbruch.
Drama beim „Ocean Race“Boris Herrmann muss Mast reparieren
Boris Herrmann muss mit seinem Team Malizia den nächsten Nackenschlag wegstecken: Der 41 Jahre alte Skipper stellte nach dem Verlust eines Vorsegels nun einen Riss im Mast fest.
„Das wirft uns natürlich weiter zurück, aber wir müssen einfach weitermachen“, sagte Herrmann. Die Reparatur, die mehrere Stunden dauern wird, soll am Donnerstag durchgeführt werden, dann ist ein Abflauen des Windes prognostiziert.
„Ocean Race“: Boris Herrmann kämpft auf Königsetappe mit Problemen
Am Dienstagabend hatte sich das große Vorsegel vom Typ Code Zero ohne Vorwarnung aus seinem Fallenschloss im Masttop der „Malizia – Seaexplorer“ gelöst und war ins Wasser gestürzt. Bei moderaten Wind- und Wellenbedingungen im Southern Ocean gelang es Co-Skipper Will Harris, das Problem zu beheben.
Das Vorwindsegel habe sich um Kiel und Foils gewickelt. „Jetzt hat es ein riesiges Loch“, sagte Herrmann. „Wir haben es zurück an Deck gezogen und durch die Vorschiffsluke unter Deck gestaut. Dieses Problem hat uns eine gute Stunde Arbeit beschert und dazu geführt, dass wir rückwärts getrieben sind. Wir haben mindestens 20 Seemeilen und ein Segel verloren! Aber es geht allen gut, alle haben gute Arbeit geleistet.“
Acht Segel dürfen die „Ocean Race“-Teams pro Etappe maximal an Bord haben. Die Segelgarderobe ist mit Blick auf die zu erwartenden Winde einer Etappe sorgfältig aufeinander abgestimmt. Mit dem Code Zero fehlt Team Malizia nun ein wichtiges Segel im Kampf um den Etappenerfolg.
„Guyot“-Team gibt Ocean Race nach Wassereinbruch auf
Noch schwerer hat es das französisch-deutsche Segel-Team Guyot erwischt. Die Crew um den deutschen Co-Skipper Robert Stanjek musste am Mittwoch mitten auf der Königsetappe das „Ocean Race“ aufgeben.
Die Mannschaft der Guyot stellte etwa 600 Seemeilen südöstlich von Kapstadt nahe des 40. Breitengrads Süd fest, dass das Boot einen Schaden in der Rumpfstruktur hat. „In Anbetracht der aktuellen Position des Bootes und der Entfernung bis zur Ankunft im Zielhafen Itajai ist es leider besser für die Besatzung und die Integrität des Bootes, nach Kapstadt zurückzukehren“, sagte Guyots Technik-Direktor Thomas Cardrin.
Schwerer Schaden am Rumpf der „Guyot“
Im Südlichen Ozean lag die Mannschaft am dritten Tag von Etappe drei auf Position zwei und war mit 20 Knoten Geschwindigkeit gut unterwegs, als sie am Morgen zwei aufeinanderfolgende Schläge hörte. Bei einer ersten schnellen Überprüfung entdeckte das Team um den französischen Skipper Benjamin Dutreux anormale Bewegungen im Rumpfboden des Bootes.
Eine gründliche Inspektion des Schadens ist erst nach der Rückkehr nach Kapstadt möglich. Die Crew hofft, ihr Boot in einem Stück dorthin bringen zu können.
Kevin Escoffiers führt das Feld beim „Ocean Race“ weiter an
Es ist nicht auszuschließen, dass der Schaden bis zur Rückkehr noch größer wird und ein Wassereinbruch droht. Betroffen sind neben Stanjek auch der französische Skipper Benjamin Dutreux, Navigator Sébastien Simon, Annie Lush aus Großbritannien und Anbord-Reporter Charles Drapeau.
An Tag drei der „Monster-Etappe“ der Weltumseglung führte weiter Kevin Escoffiers Schweizer Team Holcim-PRB. Team Malizia fiel bei gut 100 Seemeilen Rückstand auf Holcim-PRB auf Platz drei hinter das US-Team 11th Hour Racing zurück. (mbr/dpa)